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Das war gut. Albas Spieler siegten drei Mal in Serie gegen Ludwigsburg.

© Annegret Hilse/dpa

Update

Play-offs im Basketball: Alba Berlin steht im Finale

Drei Siege in Serie und die Halbfinalserie ist vorbei: Alba Berlin gewinnt auch Spiel drei gegen Ludwigsburg und steht im Finale um die Meisterschaft.

Der Hallensprecher hatte schon vor dem Tip-off gute Nachrichten zu verkünden: Beide Nachwuchsteams des Basketball-Bundesligisten Alba Berlin seien Deutscher Meister geworden, sagte er. Die rund 10.400 Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof jubelten. Und auch noch ein paar Minuten später war das ein fantastischer Sonntagnachmittag aus Sicht der Berliner. Alba führte nach wenigen Minuten mit 14:5 gegen die Riesen Ludwigsburg. Deren Trainer John Patrick nahm eine Auszeit; die Alba-Dancers drehten ihre Pirouetten, streckten die Beine fast senkrecht nach oben und lächelten ihr schönstes Lächeln. Der Alba-Anhang lehnte sich entspannt zurück. Alles war gut.

Aber kaum eine andere Sportart hält so schnelle Wendungen bereit wie der Basketball. Denn gar nicht mal so viel später, zu Beginn des zweiten Viertels in diesem dritten Spiel der Play-off-Halbfinalserie, brüllten schon vereinzelt die anfangs so beseelten Zuschauer von den Rängen und fragten, etwas entschärft wiedergegeben, was dieser Mist denn solle. Am Ende aber – nach ein paar weiteren Wendungen – kehrte wieder Zufriedenheit ein bei den Alba-Fans. Etwas mehr als das sogar. Es wurde richtig laut. Denn nach dem 91:88 (42:43) ist Alba Berlin zum ersten Mal seit 2014 wieder in das Finale um die deutsche Meisterschaft eingezogen.

„Ich will jetzt nicht pathetisch klingen“, sagte wenig später Albas Manager Marco Baldi. „Aber das ist schon ein toller Tag. Wir sind heute U-16-Meister und U-19-Meister geworden und mit dem jüngsten Team ins Finale eingezogen. Besser geht’s nicht.“ Dabei geht es für Alba noch besser, schließlich sagte auch Baldi noch: „Jetzt wollen wir uns die Krone aufsetzen.“ Der 56-Jährige meinte damit natürlich den Gewinn der Meisterschaft.

Gegner im Endspiel ist entweder Bayern München oder Bamberg. In der Serie führen die Münchner mit 2:1. Alba geht also mit dem Vorteil ins Endspiel, eine längere Pause als der kommende Gegner im Finale zu haben nach dem glatten 3:0 in der Serie gegen Ludwigsburg.

Dass die Ludwigsburger den Berlinern in der Serie recht wenig Mühe bereiteten, war etwas überraschend. Kaum eine andere Mannschaft in der Liga spielt so aggressiven und unbequemen Basketball wie die Schwaben. Im Verlauf der Halbfinalserie sollte sich aber zeigen, dass auch noch so viel Aggressivität nichts bringt, wenn der Gegner richtig gut Basketball spielt. „Wir haben eine Verspieltheit auf hohem Niveau“, fasste Albas Guard Joshiko Saibou die Stärke seines Teams zusammen. Und der Ludwigsburger Trainer John Patrick befand, dass die Berliner sehr schnell und sehr clever spielen würden: „Sie spielen attraktiven Basketball.“

Es war ein aufreibendes Spiel - bis zum Schluss

Nun spielte Alba am Sonntag nicht immer clever und schön, aber am Ende reichte es eben doch. Im ersten Viertel nutzten die Gastgeber zu Beginn noch ihre Größenvorteile aus. Hier taten sich Center Dennis Clifford und Luke Sikma hervor. Als aber die Startformation den zuletzt so starken Bankspielern wich, kam es zu einem Bruch im Spiel. Niels Giffeys Wurfversuche gingen zunächst allesamt vorbei und der zweite Alba-Center Bogdan Radosavljevic war nachlässig in der Defensive.

Als die Stimmung gegen Ende des zweiten Viertels so richtig im Keller war, warf Albas mit Abstand schlechtester Distanzschütze, Spielmacher Stefan Peno, Sekunden vor der Pausensirene aus weiter Ferne den Ball in Richtung Korb – und traf. Alba war wieder dran an Ludwigsburg und ging wie schon oft mit sehr viel Verve in das dritte Viertel. Die Gastgeber verteidigten aufmerksamer und trafen auch verlässlicher in den Korb. Alba lag nach diesem Viertel mit 67:57 vorne, und als wenig später der überragende Alba-Guard Spencer Butterfield (19 Punkte) wieder seine Dreier einstreute, schien der Finaleinzug schon so gut wie sicher.

Aber natürlich war es für den Alba-Anhang erneut zu früh, sich zurückzulehnen. Die Schwaben kamen noch einmal bis auf fünf Punkte heran. Alba wurde in den letzten Minuten noch einmal zittrig. Aber ein Dreier von Saibou zum 90:83 machte dann wirklich alles klar in diesem aufreibenden Basketballspiel.

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