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Aleksandar Okolic und die BR Volleys müssen gegen Lüneburg ins dritte Spiel.

© dpa

Play-offs in der Volleyball-Bundesliga: Die BR Volleys wackeln - und setzen nun auf ihre Heimstärke

Die Volleys müssen in der Viertelfinalserie gegen Lüneburg ins entscheidende dritte Spiel. Dass dieses in Berlin stattfindet, könnte ein ganz entscheidender Faktor sein.

Adam White hatte da so ein ungutes Bauchgefühl. „Vielleicht haben die Lüneburger in der Max-Schmeling-Halle noch nicht ihr wahres Play-off-Gesicht gezeigt“, sagte er nach dem 3:0-Sieg am vergangenen Mittwoch und fügte mit Blick auf das zweite Spiel des Play-off-Viertelfinals gegen die SVG Lüneburg hinzu: „Ich rechne auswärts mit mehr Gegenwehr, aber darauf sind wir vorbereitet.“ Mit dieser Vorahnung sollte er richtiger liegen, als es ihm lieb war. Am vergangenen Samstag verlor der Deutsche Meister in Hamburg mit 1:3 (22:25, 25:22, 25:21, 25:27) beim Tabellensiebten. Falsch lag der australische Außenangreifer dagegen mit seinem Optimismus bezüglich der Vorbereitung der Volleys. Wie so oft in dieser Saison fehlte den Berlinern die Stabilität, sie vergaben Aufschläge und schwächelten in der Annahme. Dadurch überrumpelten die Lüneburger, die ihre Auswärtsspiele wegen ihrer kleinen Heimhalle in Hamburg austragen, die Gäste immer wieder.

Dabei waren die Volleys optimistisch in das zweite Duell des im Modus „Best of three“ gespielten Viertelfinals gegangen. Teil eins der Bewährungsprobe hatten sie und vor allem der neue Trainer Stelian Moculescu bestanden, wenn auch eher schlecht als recht. Der Sieg in Berlin war vor allem psychologisch wichtig, hatte die 0:3-Auswärtsniederlage im Februar doch zum Trainerwechsel geführt. Die Mannschaft wollte am vergangenen Wochenende beweisen, dass sie die erst 2014 aufgestiegenen Lüneburger auch auswärts schlagen kann.

Die Berliner und die Niedersachsen eint eine extreme Abhängigkeit von der Heimkulisse: Neun von zehn Partien zwischen den beiden Mannschaften gingen bisher zum Vorteil des Gastgebers aus. Zwar gewannen die Berliner dann in Hamburg den zweiten Satz, unter anderem durch zwei starke Aufschlagserien von Aleksandar Okolic. Dass die Volleys keine starke Grundleistung gegen die düstere Vorbestimmung setzen konnten, lag vor allem an Annahme und Spielaufbau. Das zeigte sich etwa bei der Aufschlagsserie im dritten Satz, als Lüneburgs Adam Kocian den Punktestand für die Gastgeber zum 19:17 drehte und die Volleys damit derart verunsicherte, dass sie nach dem gewonnen zweiten Satz ihr Selbstvertrauen wieder fallen ließen wie die Bälle der Lüneburger in ihrer eigenen Spielfeldhälfte.

Zu der wackeligen Verteidigung kam auch ein unsauberer Spielaufbau und ein ungewohnt instabiler Angriff: Waren Robert Kromm und Paul Carroll trotz aller Turbulenzen bisher die soliden Eckpfeiler der Mannschaft, kamen sie in dieser Partie mit ihren Angriffen nicht recht durch: Deutlich unter der Hälfte ihrer Angriffe waren erfolgreich. Dennoch kämpften die Berliner bis zum Ende: Den vierten Satz verloren sie 25:27, nachdem Kromm einen Aufschlag ins Netz geschlagen und Lüneburgs Raymond Szeto das 3:1 und damit den Sieg seiner Mannschaft besiegelte.

Kromm geknickt

Ein geknickter Kromm sieht den Heimvorteil als entscheidenden Faktor: „Lüneburg war einfach besser“, sagte er nach dem Spiel. „Die Sätze waren knapp und sie haben sie vor ihrem Publikum eben gewonnen. Ich bin aber optimistisch, dass uns das daheim auch wieder gelingt.“ Das dritte Spiel, das über den Einzug ins Halbfinale der Play-offs entscheiden wird, findet am Sonntag in der Max-Schmeling-Halle statt. Sollte die Statistik zutreffen, haben die Gastgeber gute Chancen auf einen Sieg. Im Idealfall kommt neben Statistik aber auch noch Spielstärke dazu.

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