zum Hauptinhalt
Nicht alles glänzt. Kapitän Roggisch und Mitspieler feiern den Turniersieg.Foto: dpa

© dpa

Sport: Pokal mit Flecken

Deutschlands Handballer zeigen beim Vier-Nationen-Turnier zwei Gesichter.

Oberhausen - Zum Abschluss wurde es gemütlich. Die deutschen Handballer ließen am Sonntagabend das erfolgreiche, aber stressige Vier-Nationen-Turnier auf Kosten des Verbandes in familiärer Runde mit Frauen und Freundinnen in einem Oberhausener Restaurant ausklingen. „Ein bisschen an die Bar – das brauchen wir jetzt“, sagte Bob Hanning, Manager der Füchse Berlin und Vizepräsident des Deutschen Handballbundes (DHB), „wir wollen uns alle noch ein bisschen besser kennenlernen.“ Dem Teambuilding vorangegangen war der Gesamtsieg beim eigenen Turnier zum Jahresauftakt. Im illustren Feld mit drei EM-Teilnehmern setzte sich der nicht für die EM qualifizierte WM-Fünfte dank der besseren Tordifferenz vor Island, Österreich und Russland durch.

Ausschlaggebend waren die unerwartet hohen Siege gegen Island am Sonntag mit 32:24 sowie gegen Russland am Tag davor mit 35:26. Damit machte das DHB-Team die 28:29-Auftaktpleite gegen Österreich wett. „Ich bin eigentlich sprachlos. Vor zwei Tagen war es pfui, jetzt hui. Ich bin selbst überrascht“, gestand Bundestrainer Martin Heuberger. Zwei Monate nach dem Gewinn des Supercups zeigte seine Mannschaft trotz der Ausfälle von fünf Stammkräften erneut, dass sie konkurrenzfähig ist – wenn die Einstellung stimmt. „Wir können nur gut Handball spielen, wenn alle im Kopf dazu bereit sind“, analysierte der Bundestrainer. Hanning zeigte aber auch die andere Seite des Teams auf: „Wenn wir nicht fokussiert sind, sind wir mittelmäßig. Wir brauchen uns nicht auf die Schultern zu klopfen. Die anderen fahren zur EM, wir bleiben zu Hause.“

Der verkrampfte Auftritt gegen Österreich wurmte Hanning mächtig, die folgenden Siege wollte er auf keinen Fall als Reaktion verstanden wissen: „So was wie gegen Österreich will ich nicht noch einmal sehen. Was die Mannschaft gegen Russland und Island gezeigt hat, ist der Standard.“ Gradmesser für die deutsche Mannschaft, die nach Olympia 2012 auch die bevorstehende EM in Dänemark verpasst hatte, ist einzig die Qualifikation für die WM 2015 in Katar. Dafür muss im Juni in zwei Spielen ein Kontrahent ausgeschaltet werden, der am 26. Januar am Rande der EM ausgelost wird. „Es zählt nur die Qualifikation. Da haben wir Druck. Den müssen wir als Rückenwind verstehen, nicht als Gegenwind“, sagte Hanning.dpa

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false