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Der MSV Duisburg kommt derzeit aus dem Feiern gar nicht mehr raus. Nach dem Aufstieg gelang nun auch noch der Landespokalsieg.

© dpa

Pokalfinaltag der Amateure: Sportfreunde Dorfmerkingen sorgen für Sensation

Neben den Favoriten MSV Duisburg, Energie Cottbus und 1. FC Magdeburg gab am Pokalfinaltag der Amateure auch einige faustdicke Überraschungen. Ein Überblick.

Siebtligist Sportfreunde Dorfmerkingen hat die große Überraschung am Pokalfinaltag der Amateure gefeiert. Der Landesligist bezwang am Donnerstag im württembergischen Endspiel den früheren Bundesligisten Stuttgarter Kickers mit 3:1 (1:0) und schaffte als derzeit klassentiefstes Team den lukrativen Sprung in die erste DFB-Pokalrunde. Dagegen ist Pokalschreck Sportfreunde Lotte nächste Saison nicht dabei. Der diesjährige Viertelfinalist, der Werder Bremen und Bayer Leverkusen ausgeschaltet hatte, verlor beim Drittliga-Absteiger SC Paderborn 1:3 (0:1).

„Das ist der Hammer. Wir können das nicht fassen - als Landesligist“, sagte Dorfmerkingens Spieler Daniel Nietzer. Damit darf sich die Mannschaft von Trainer Helmut Dietterle, Ex-Profi des VfB Stuttgart, über eine sechsstellige Prämie freuen. Im vergangenen Jahr gab es 155 000 Euro für jeden Erstrundenteilnehmer als Antrittsgage.

Duisburg siegt vor 18.500 Zuschauern in Essen

Eine stattliche Kulisse brachte das Traditions-Duell zwischen Regionalligist Rot-Weiss Essen und dem Zweitliga-Aufsteiger MSV Duisburg, der mit 2:0 (1:0) vor 18 500 Zuschauern an der Hafenstraße seiner Favoritenrolle gerecht wurde. Da der MSV über die 3. Liga ohnehin für den DFB-Pokal qualifiziert ist, schaffte auch RWE den Sprung ins Hauptfeld. Eine böse Überraschung erlebte dagegen Drittligist Fortuna Köln, der gegen Regionalligist Bonner SC 0:1 (0:0) verlor.

Die Kölner waren damit nach den Stuttgarter Kickers der zweite von acht früheren Bundesligisten, der am Finaltag der Amateure scheiterte. Der FC Energie Cottbus löste seine Pflichtaufgabe beim 2:0 (1:0) im Regionalliga-Duell mit dem FSV Luckenwalde dagegen souverän. Hansa Rostock schaffte es durch das 3:1 (2:0) gegen MSV Pampow ebenfalls in die erste Runde des DFB-Pokals. Der 1. FC Saarbrücken setzte sich im Prestige-Duell mit dem SV Elversberg 3:2 (3:0) durch.

Der neben Dorfmerkingen zweite verbliebene Siebtligist VfR Hausen erhielt im Südbaden-Finale gegen Verbandsligist FC Rielasingen-Arlen mit 1:6 (0:5) eine Lehrstunde. Eine weitere Überraschung schaffte indes Oberligist SV Morlautern, der den Regionalligisten Wormatia Worms mit 2:1 (0:1) düpierte.

Cottbus, Magdeburg und Erfurt ebenfalls erfolgreich

Die Drittligisten 1. FC Magdeburg (1:0 gegen VfB Germania Halberstadt), Rot-Weiß Erfurt (1:0 gegen FSV Wacker Nordhausen) und VfL Osnabrück (1:0 gegen Lüneburger SK) gewannen ihre Finals mit einiger Mühe. Der SV Wehen Wiesbaden setzte sich erst mit 4:3 im Elfmeterschießen gegen Rot-Weiß Hadamar durch. Vor den Augen von HSV-Legende Uwe Seeler setzte sich Regionalligist FC Eintracht Norderstedt mit 2:1 (1:1, 0:0) nach Verlängerung gegen Oberliga-Absteiger SV Halstenbek-Rellingen durch.

Erneut fanden fast alle Landespokalfinals an einem Tag statt, die ARD übertrug wie im Vorjahr live in Konferenz. „Die Rückmeldungen waren durchaus positiv. Es ist als Wertschätzung für den Amateurfußball empfunden worden“, sagte DFB-Präsident Reinhard Grindel in der ARD. „Dass wir dieses Mal 20 Finalspiele haben, zeigt dies auch. Es ist ein Feiertag für den Amateurfußball.“

Der Chef des Deutschen Fußball-Bundes kritisierte, dass das sächsische Pokalfinale zwischen dem Chemnitzer FC und dem 1. FC Lok Leipzig (2:1) auf Anraten der Sicherheitsbehörden am Mittwoch stattgefunden hatte. „Das müsste man eigentlich hinbekommen“, sagte Grindel. „Ich hoffe, dass wir das nächste Mal alle Vereine dabei haben, auch Sachsen.“ (dpa)

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