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Dem Nachtfalter wird bislang wenig Respekt entgegengebracht. Vielleicht ändert das EM-Finale daran etwas.

© Imago

Portugal gegen Frankreich: Die Motte ist der EM-Finalheld, nicht Cristiano Ronaldo

Das EM-Finale hat einen tierischen Triumphator hervorgebracht: die Motte. Niemand anders stellte Cristiano Ronaldo jemals so in den Schatten.

Es fängt schon mit dem Namen an: Motte. Dabei heißt die Motte in Wirklichkeit Nachtfalter. Der Nachtfalter hat es nicht leicht auf dieser Welt. Er ist der hässliche Vertreter aus der Familie der Großschmetterlinge. Und Schmetterlinge sind farbenfroh, strahlen und zaubern den Menschen ein Lächeln ins Gesicht. Nachtfalter dagegen sind dunkelgrau, und wenn Menschen sie sehen, wollen sie sie entweder totschlagen oder zumindest googeln, wie man diesen Unrat auf Flügeln am besten bekämpfen kann.

Deswegen: Wenn es jemandem gegönnt sei, aus diesem Europameisterschafts-Endspiel als Triumphator hervorzugehen, dann dem von Natur aus gebeutelten Nachtfalter. Die Chance, sich im Wortsinne ins Rampenlicht zu schwirren, ergab sich durch das Anti-Terror-Konzept der Franzosen. Dieses beinhaltete, das Flutlicht im Stade de France die Nacht vor dem Finale brennen zu lassen. Und da der Nachtfalter nachts gerne wach ist, aber bitteschön dann schon ins Licht will, nutzte er seine Chance. Es war im Grunde ein Elfmeter ohne Torwart.

Nachtfalter - die reinste Provokation

Viele tausend Nachtfalter stahlen den Griezmanns und Ronaldos die Show. Ein Nachtfalter machte den portugiesischen Star geradezu lächerlich, indem er dreist auf dessen Stirn Platz nahm, als dieser heulend auf dem Rasen saß.

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Und als nach über 100 Spielminuten immer mehr Spieler von Muskelkrämpfen geplagt wurden, schwebten die Nachtfalter mit einer Leichtigkeit durchs Stadionrund, dass es die reinste Provokation war.

Die Nachtfalter feierten ihren Triumph noch bis spät in die Nacht und sie hätten gerne noch viel länger gefeiert. Doch irgendwann knipste der Platzwart einfach das Licht aus.

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