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Hillary Clinton sagt im Januar 2013 zu den tödlichen Angriffen auf das US-Konsulat in Bengasi aus. In den jetzt veröffentlichten E-Mails ist über diesen Fall offenbar nichts zu lesen.

© Reuters

Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton: US-Regierung veröffentlicht erstmals E-Mails

Die US-Regierung veröffentlicht erstmals E-Mails Hillary Clintons aus ihrer Zeit als Außenministerin. Allerdings handelt es sich dabei um lediglich 296 von insgesamt 55 000 Mails - mit offenbar wenig Brisanz.

Die US-Regierung hat erste E-Mails Hillary Clintons veröffentlicht, die sie während ihrer Amtszeit als Außenministerin über eine private Mail-Adresse abgewickelt hatte. Zunächst wurden 296 von insgesamt rund 55 000 Mails veröffentlicht, gab das State Department bekannt. Clinton, die bei den Präsidentenwahlen 2016 antreten will, war wegen der ausschließlichen Nutzung ihrer Privatadresse für dienstliche Mitteilungen in die Kritik der Republikaner geraten - zeitweise drohte die Angelegenheit zum Skandal ihrer angestrebten Kandidatur zu werden. Zunächst wurden am Freitag Mails aus den Jahren 2011 und 2012 veröffentlicht - Clinton war von 2009 bis 2013 im Amt. Von Interesse ist vor allem die Kommunikation über den islamistischen Terroranschlag auf das US-Konsulat im libyschen Bengasi sein, bei dem im September 2012 vier US-Diplomaten ums Leben kamen.

Allerdings meinte Außenamtssprecherin Marie Harf, es gebe keine wesentlichen neuen Erkenntnisse durch die Mails. „Es gibt keine Bombe“, meinten auch erste TV-Kommentatoren. Republikaner greifen Clinton wegen ihres damaligen Krisenmanagements seit längerem scharf an. Wie viele Seiten der 55 000 Mails an die Öffentlichkeit kommen und wie umfassend Passagen geschwärzt werden, ist allerdings offen.

Kritiker bemängelten, dass Clinton den Schriftverkehr nicht dem Bundesarchiv übergeben hatte

Kritiker monierten, dass Clinton den Schriftverkehr entgegen gesetzlicher Regelungen nicht dem Bundesarchiv übergeben hatte. Als das Außenministerium sie aufforderte, der Behörde alle auf ihre Arbeit bezogenen E-Mails zu übergeben, gab sie 30 000 Korrespondenzen heraus - aussortiert von einem eigenen Team. Die Veröffentlichung war von einem Gericht angeordnet worden, aber auch Clinton setzte sich nach Ausbruch der Kontroverse dafür ein. Die Benutzung der Privatadresse für Dienstmails widerspricht zwar den Gepflogenheiten - doch Clinton ist nicht die einzige, die das nicht so genau nahm. Auch der mögliche republikanische Präsidentschaftskandidat Jeb Bush nutzte während seiner Amtszeit als Gouverneur von Florida ein privates Mail-Konto für dienstliche Zwecke - ebenso wie der ehemalige Außenminister Colin Powell (2001-2005). (dpa)

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