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Together. Pierre-Emerick Aubameyang (l.) und Mesut Özil bezaubern Arsenal.

© Europa Press/dpa

Update

Neuer Rekordschütze in der Premier League: Mesut Özil überragt beim FC Arsenal

Mesut Özil zeigt sich beim FC Arsenal als Spielmacher und Kapitän in Topform - und straft seinen berühmtesten Kritiker Uli Hoeneß Lügen.

Die Arsenal-Fans feierten seinen überragenden Rekord-Auftritt mit Ovationen. Und Mesut Özil selbst fühlte sich nach dem für ihn deprimierenden WM-Sommer und seinem DFB-Rücktritt einfach glücklich und stolz. „Ich finde, wir haben heute Abend sexy Fußball gespielt“, resümierte der deutsche Ex-Nationalspieler auf Twitter und postete dazu ein Bild seines Torjubels. „Stolzer Kapitän dieses Teams und dieses Clubs!“ Erstmals hatte Özil in einem Pflichtspiel die Arsenal-Kapitänsbinde getragen, für viele Fans und Medien eine mutige oder gewagte Entscheidung von Coach Unai Emery.

Doch nach Özils Gala-Leistung beim 3:1 (1:1) des FC Arsenal gegen Leicester City in der englischen Premier League gerieten sogar die sonst so kritischen britischen Zeitungen ins Schwärmen. „Özil ist der Drahtzieher“, titelte der „Guardian“. „Özil inspiriert Arsenal“, schrieb der „Telegraph“. Und für den „Mirror“ bewies der 30 Jahre alte Offensivspieler, „dass er sein Geld wert ist“. Nach dem Eigentor von Hector Bellerin (31. Minute) war es am Montagabend der oft für seine Teilnahmslosigkeit kritisierte Özil (45.), der kurz vor der Pause den Ausgleich erzielte. Mit 30 Toren ist er jetzt alleiniger deutscher Rekord-Torschütze in der Premier League - vor dem ehemaligen Tottenham-Hotspur-Stürmer Jürgen Klinsmann und dem einstigen Manchester-City-Star Uwe Rösler.

Besser als Klinsmann

Beide haben in Englands höchster Spielklasse 29 Tore auf dem Konto. In der zweiten Halbzeit ließ Kapitän Özil das aufgrund der Stille oft als Bibliothek verspottete Emirates-Stadion dann beben. Der 92-malige Nationalspieler, der sich ohne Gespräch mit Bundestrainer Joachim Löw verärgert aus dem DFB-Team zurückgezogen hatte, war maßgeblich an beiden Tore des Ex-Dortmunder Doppeltorschützen Pierre-Emerick Aubameyang (63./66.) beteiligt. Damit sicherte der „Man Of The Match“ seinen Gunners den zehnten Pflichtspielsieg in Serie. „Irgendwas hat bei ihm plötzlich Klick gemacht“, kommentierte BBC Sport und spekulierte damit, Özil wolle es nun dem DFB besonders zeigen.

Twitter-User machten sich über Bayern-Präsident Uli Hoeneß lustig, der Özils Leistungen scharf kritisiert hatte. „An seltenen Abenden wie diesen“, fand der „Telegraph“, sei Özil „einer der faszinierendsten und atemberaubendsten Spielmacher in Europa“. Kurz vor Özils Glanzvorstellung hatten Statistiker errechnet, dass keine anderer aktiver Profi der europäischen Topligen im Laufe seiner Karriere mehr Torchancen vorbereitet hätte als Özil. Um seine Kritiker - und in England gibt es viele - auf Dauer zu überzeugen, muss er vor allem gegen Topteams nachlegen, zum Beispiel Anfang November gegen den FC Liverpool. Das Erfolgsrezept ist laut „Independent“ simpel: Özil müsse sich bei Arsenal auf das Wesentliche konzentrieren: „Sexy Fußball. Das sollte seine Aufgabe sein.“ (dpa)

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