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Premier League: Doppelter Ausrutscher

Spitzenreiter Manchester United ist ins Straucheln geraten, aber Michael Ballack und sein FC Chelsea konnten die Gunst der Stunde nicht nutzen - und hat weiterhin 4 Punkte Rückstand.

Titelverteidiger Manchester verlor am Samstag in der englischen Premier League nach zwei Platzverweisen beim FC Fulham 0:2. Doch statt den Abstand auf den Spitzenreiter auf einen Punkt zu verringern, liegen Ballack und Co. weiter vier Zähler zurück. Ein Treffer des Kroaten Luka Modric in der 50. Minute besiegelte die 0:1-Niederlage Chelseas beim Londoner Lokalrivalen Tottenham Hotspur. „Zu verlieren, wenn ManU verliert, ist sehr enttäuschend“, sagte Chelseas Interims-Coach Guus Hiddink deprimiert, „wenn man Verfolger ist, darf man nicht selbst ausrutschen.“

Nach der ersten Niederlage im achten Pflichtspiel unter Hiddink glaubt ein Großteil der britische Presse nicht mehr an Chelseas Titelchance. So weit wollte Hiddink acht Spieltage vor Saisonende noch nicht gehen. „Wir waren spielerisch nicht schlechter, nur nachlässig“, ärgerte sich der Niederländer allerdings, dessen Elf im Stadion an der White Hart Lane weit unter ihren Möglichkeiten blieb.

Dabei hatte Chelsea, das in dieser Saison noch kein London-Derby gewonnen hat, den Vorteil, dass das Spiel wegen eines vor dem Stadion verdächtig geparkten Minibusses erst mit halbstündiger Verspätung begann und Manchesters Niederlage damit schon 30 Minuten vor dem Abpfiff Gewissheit war. Ballack spielte gewohnt solide, aber glanzlos. Pech hatte der Deutsche, dass er mit einer missglückten Abwehr den Tottenham-Spielzug einleitete, der zum Tor führte. Dafür wäre ihm in der Nachspielzeit fast noch der Ausgleich gelungen.

Noch schallender fiel die Ohrfeige für Manchester eine Woche nach der 1:4-Heimpleite gegen den FC Liverpool im Stadion Craven Cottage aus. „Geschlagenes Manchester sieht Rot“, titelte die „Sunday Times“ nach dem Match in Fulham. Routinier Paul Scholes wurde nach einem Handspiel im Strafraum vom Platz gestellt (18.), Danny Murphy verwandelte den fälligen Elfmeter. Kurz vor dem Ende gelang Fulham durch Zoltan Gera das 2:0 (87.), während der zur Pause eingewechselte Nationalstürmer Wayne Rooney auch noch Gelb-Rot (88.) sah.

„Es war enttäuschend, dass wir die Herausforderung nicht angenommen haben“, sagte Manchesters Trainer Alex Ferguson, dessen Mannschaft vor zwei Wochen im Pokal-Viertelfinale Fulham noch mit 4:0 vom Platz gefegt hatte, nun aber Nerven zeigte. „Wenn man Spiele im März und April verliert, kann einen das den Titel kosten“, warnte der Schotte, „zum Glück haben wir noch einen Vorsprung, aber viel ist es nicht mehr.“ (dpa)

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