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Premier League: Lehmann fordert mehr Schutz für Torhüter

Nach Ansicht von Nationalkeeper Jens Lehmann muss die Premier League mehr tun, um ihre Keeper vor schweren Verletzungen zu schützen. Er befürchte selbst, Opfer einer Attacke zu werden.

London - Arsenal-Keeper Jens Lehmann fordert nach den schweren Kopfverletzungen seiner Kollegen Petr Cech und Carlo Cudicini vom FC Chelsea mehr Schutz für die Torhüter in der englischen Premier League. "Ich weiß, dass die englische Liga härter ist als andere, aber hier respektiert man die Torhüter nicht", kritisierte der 36-Jährige in der Tageszeitung "The Times". Aufgrund seines offensiven Torwartstils befürchtet Lehmann selbst Opfer einer Attacke zu werden. "Ich verlasse ja oft meine Linie und bin daher ein potenzielles Opfer", beklagte der deutsche Nationaltorhüter.

Sowohl Stammtorhüter Cech als auch Ersatzkeeper Cudicini waren am Sonntag bei Chelseas 1:0-Sieg beim FC Reading mit schweren Kopfverletzungen ausgeschieden. Während sich der Italiener Cudicini bei einem Zusammenprall mit Readings Ibrahima Sonko nur eine Gehirnerschütterung zuzog, erlitt Cech einen Schädelbruch. Stephen Hunt hatte den 24-jährigen Tschechen mit voller Wucht mit dem Knie am Kopf getroffen. Der Welttorhüter des Jahres muss mindestens ein halbes Jahr pausieren und fällt damit voraussichtlich auch für das EM-Qualifikationsspiel gegen Deutschland am 24. März 2007 aus.

Lehmann: Medien haben Verletzungen heruntergespielt

Zugleich übte Lehmann scharfe Kritik an der Berichterstattung der englischen Medien. Diese hätten zuletzt schon die schweren Verletzungen von Shay Given (Newcastle United, Darmriss) und Mark Schwarzer (FC Middlesbrough, Bruch des Backenknochens) heruntergespielt und den beiden Torhütern vorgeworfen, sie hätten sich in den jeweiligen Szenen ungeschickt angestellt.

"Das Wort 'ungeschickt' macht mich wirklich wütend, weil alle diese dummen Experten im Fernsehen sagen 'es war ungeschickt' oder 'es ist ein Spiel für Männer'", echauffierte sich Lehmann. Natürlich sei Fußball auch in seinen Augen ein Männer-Spiel. Man müsse aber immer bedenken, dass diese Männer auch Kinder und Frauen hätten. "Die Kinder wollen ihre Väter nicht mit lebenslangen Folgeschäden im Rollstuhl sitzen sehen, oder dass sie nicht mehr arbeiten können", fügte Lehmann hinzu. (tso/ddp)

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