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"Der Beschützer des Sports": Usain Bolt umarmt seine Mutter, Jennifer Bolt, nach seinem Sieg über die 100m Laufdistanz.

© afp

Update

Presseschau zum Sieg von Usain Bolt: "Der Held hat den Bösewicht geschlagen"

Usain Bolt wird nach seinem Sieg über Justin Gatlin bei der Leichtathletik-WM in Peking von der internationalen Presse als "Beschützer des Sports" gefeiert. Der Unterlegene hat seine ganz eigene Art, um mit der Rollenverteilung umzugehen. Eine Übersicht.

Am Sonntag gewann der Jamaikaner Usain Bolt das 100m-Finale bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Peking gegen seinen großen Widersacher, den Amerikaner Justin Gatlin. Im Vorfeld wurde der Zweikampf zwischen Bolt und Gatlin als "Duell zwischen Gut und Böse um die Seele der Leichtathletik" gefeiert. Supersprinter Bolt selbst sagte im Anschluss nach seinem Titelgewinn: "Es war das härteste Rennen meiner Karriere".

Nach dem großen Rennen machte Friedhard Teuffel sich Gedanken zu dem spektakulären Event und meinte: "Das Duell war wichtiger als die Jagd nach einem wie auch immer zustande gekommenen Rekord." Doch auch in der internationalen Presse wurde viel über das wahrscheinlich wichtigste Rennen der Leichtathletik diskutiert.

DEUTSCHLAND

Frankfurter Allgemeine

"Für Usain Bolt war es offensichtlich eine mächtige Anstrengung, etwas, das er beim Sprint noch nie gezeigt hat. Für die Welt der Leichtathletik, die sich am Sonntagabend im Vogelnest von Peking versammelt hatte, war es eine Riesenerleichterung. Der jamaikanische Wunder-Läufer war im Sprint-Finale der Weltmeisterschaft wieder so gut in Form, dass er seinen amerikanischen Herausforderer Justin Gatlin besiegt hat. In 9,79 Sekunden war Bolt im Ziel des Vogelnests, so schnell wie im ganzen Jahr noch nicht."

USA

New York Times

"Bolt kehrte zurück nach Peking und das Vogelneststadion - das Stadion, wo er bei den Olympischen Spielen 2008 seinen Durchbruch hatte – mit ein bisschen weniger Coolness als normal, nachdem er in den letzten zwei Saisons wegen Verletzungen wenig antreten konnte. Aber Sonntagnacht, fand er trotzdem einen Weg mit Carl Lewis gleichzuziehen, indem er seine neunte Medaille in der Weltmeisterschaft gewann. In einem Finale, wo er als große Moralität gerechnet wurde, rannte Bolt in 9.79 Sekunden. Gatlin, ein 33-jähriger Amerikaner, der schon zwei Dopingsperren absolviert hat,  rannte in 9.80 Sekunden."

ENGLAND

The Guardian

"Als Usain Bolt die Ziellinie 0.01 Sekunden vor seinem zweifachgesperrten, amerikanischen Rivalen Justin Gatlin überquerte, um seinen 100m Weltmeistertitel zu verteidigen, war es nicht nur ein weiterer Sieg über die Kritiker. Für jene, die das Rennen als nicht mehr als ein Kampf zwischen Gut und Böse im Lichte des Dopingproblems, dass den Sport am Leben gelassen hat, abgeschrieben hatten, hat Bolts Sieg im Vogelnest, wo er sich einen Namen gemacht hat, vielleicht sogar die Zukunft gesichert."

Daily Mail

"Indem er den schamlosen Amerikaner, der schon zweimal wegen Dopingdelikten gesperrte wurde und völlig reuelos ist, landete er einen bedeutenden Schlag für saubere Athleten gegen die Dopingsünder, die ihre Medaillen und daraus folgend ihr Geld stehlen. Die Gewinnmarge war nur 0.01 Sekunden, mit Gatlin der Silber in 9.80 Sekunden gewann, aber es war wahrscheinlich die symbolisch wichtigste Hundertstelsekunde in der Leichtathletikgeschichte. Der Held hat den Bösewicht geschlagen und die Erleichterung auf den VIP-Tribünen, wo die stationiert sind, die damit beauftragt sind das Bild des Sportes zu beschützten,  war offensichtlich."

SPANIEN

El País

"Der Jamaikaner Usain Bolt, wahrscheinlich der größte Sprinter aller Zeiten, erweiterte am Sonntag seine Legende durch seinen neunten Weltmeistertitel auf der 100m Strecke bei den Weltmeisterschaften in Peking, mit einem Sieg über den Amerikaner Justin Gatlin, der die Saison klar dominierte, jedoch nur Silber gewann. Der 29-jährige Karibikaner, der die Saison über eine erschreckende Form aufwies und sich nur auf dem sechsten Platz des Rankings positionieren konnte, blieb seiner Legende treu und gewann mit 9.79 Sekunden, seiner Bestzeit diesen Jahres. Gatlin, der als Favorit gestartet war und die Bestzeit der Saison hat (9,74), verlor um eine Hundertstel (9.80), während sich der Amerikaner Trayvon Bromell und der Kanadier Andre de Gasse die Bronzemedaille teilen mussten (beide 9.92)."

JAMAIKA

Jamaica Gleaner

"Wie schon im Halbfinale ein paar Stunden eher – wo er fast auf die Nase gefallen wäre, aber zurückkam um zu gewinnen – zeigte Sprinterlegende Usain Bolt, dass es nicht darum geht, wie du startest, sondern wie du gewinnst. Bolt wendete eine miserable Saison mit Gold und der Titelverteidigung seines 100m Titels bei den IAAF Leichtathletikweltmeisterschaften ab. Es war geschichtsträchtig für Bolt, der seinen 15. Titel bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen gewann und nun der vorherrschende Mann in der Weltmeisterschaftsgeschichte mit seiner elften Medaille ist. Zudem hat Bolt die meisten Einzelgoldmedaillen (9) gesammelt und teilt sich mit Carl Lewis (1983, 1987 und 1991) und Maurice Greene (1997, 1999, 2001) den Titel als Athlet mit den meisten 100m-Weltmeistertiteln, nämlich drei."

Jamaica Observer

"Usain Bolt begrub den Versuch des zweifachen Dopingsünders Justin Gatlin ihn von dem Thron des Sprintkönigs zu stoßen brutal, als er zu dem 100m-Weltmeistertitel rannte. Der alles überragende Jamaikaner sauste an der Halbzeitmarke an Gatlin vorbei, um seine Krone mit seinem Saisonrekord von 9.79 Sekunden zu verteidigen. Der Amerikanische Rivale erreichte Silber mit nur einer Hundertstelsekunde weniger bei dem pulsierenden Event der Weltmeisterschaften in Peking."

AUSTRALIEN

The Sydney Morning Herald

"Usain Bolt hat seinen Sport von seinem schmuddeligen Image gerettet. In dem besten Auftritt in der erstaunlichen Karriere des schnellsten Mannes der Welt, gewann er am Sonntag Gold bei den Weltmeisterschaften im 100m Lauf zu einer Zeit, wo sein Sport ihm am meisten brauchte. Der größte Athlet unserer Generation, oder sogar jeder Generation, überholte den dominantesten Sprinter dieses Jahres. In einem Rennen, das einen Kampf zwischen Sauber und Unsauber bot, gewann das Gute. Das Böse gewann Silber, mit nicht mehr als einer Hundertstelsekunde, die Usain Bolt und den zweifach gesperrten Justin Gatlin voneinander trennte. Die große Scham wurde atemberaubend abgewendet. Bolt gewann vor Gatlin mit 9.79 Sekunden."

Auf der Pressekonferenz nach dem Rennen sollte Justin Gatlin noch einmal zu der Rollenverteilung "Gut gegen Böse" Stellung nehmen. Das tat er auch, auf seine eigene Art. Die komplette Pressekonferenz im Video (Gatlins Antworten hören Sie ab 5:40 min.)

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Tamina Porada

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