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Update

Pressestimmen zur Vorstellung von Josep Guardiola: "Er kam, sah und gewann"

Der erste Auftritt von Josep Guardiola als neuer Trainer von Fußball-Bundesligist Bayern München schlägt hohe Wellen. Vor allem seine Deutsch-Kenntnisse begeistern die Zeitungen im Ausland.

Vielleicht würden sich viele Spanier ihren Landsmann Pep Guardiola wirklich als Merkel-Ersatz in der deutschen Bundesregierung wünschen. Zumindest was sein verblüffendes rhetorisches Talent in der deutschen Sprache angeht, trauen ihm einige augenzwinkernd eine politische Karriere zu: „Bundeskanzler Guardiola“, schrieb die spanische Sportzeitung „Marca“. In München „herrsche“ der spanische Coach bereits mit seinen guten Sprachkenntnissen. Der britische „Independent“ erklärte Guardiola schon mal reflexartig zum „Kaiser Pep“. Der Ex-Bayern-Trainer Louis van Gaal prophezeite: „Die Sprache wird für Guardiola ein entscheidender Faktor“.

In Europa hat der 42-Jährige mit seiner außergewöhnlichen Kenntnis der für Ausländer oft schwierig klingenden deutschen Sprache jedenfalls für große Bewunderung gesorgt. „El Mundo Deportivo“ aus Spanien rief Guardiola gar zum „Meister der deutschen Sprache“ aus. „Pep im Turm von Babel“, titelte die spanische Zeitung „El Mundo“.

Zumindest klang der Spanier bei seiner Premiere flüssiger als sein Kollege Giovanni Trapattoni damals bei den Bayern oder Nevio Scala als BVB-Coach. Van Gaal verglich das Engagement von Guardiola bei den Münchnern im niederländischen „Algemeen Dagblad“ mit seiner eigenen Zeit beim spanischen FC Barcelona. „Ich habe den Spielern zum Start sofort gesagt: verbessert mich, wenn ich Fehler mache“, sagte van Gaal. Das habe ihm geholfen, schnell ein gutes Verhältnis zu seinen Profis zu bekommen.

Ein echter Bundesliga-Liebling wurde van Gaal nie. Guardiola dagegen hat aus Sicht der Zeitung „Österreich“ das Zeug dazu: „Er kam, sah und gewann - die Herzen der Bayern-Fans. Kein Vergleich zum arroganten Auftritt von Louis van Gaal im Jahr 2009.“ Auch in Deutschland glauben einige, Guardiola könnte dem FC Bayern helfen, sein Image aufzupolieren. „Jetzt wird Bayern auch noch sympathisch. Sie liefen ja unter Heynckes schon Gefahr, gemocht zu werden“, zitierte die „Bild“ den Mainzer Trainer Thomas Tuchel. Selbst direkte Bayern-Rivalen rangen sich Lob ab: „Er ist ein guter Typ und kommt gut rüber“, sagte BVB-Präsident Hans-Joachim Watzke dem Blatt. Und Nürnbergs Trainer Michael Wiesinger schwärmte: „Er ist auf jeden Fall ein sympathischer Mann, der viel Ahnung vom Fußball hat (...) Wenn einer noch mehr rausholen kann, dann er.“ An diesem Mittwoch und Donnerstag wird der Katalane zunächst mal seine Arbeit aufnehmen - vor insgesamt 50 000 Zuschauern beim öffentlichen Training in der Allianz-Arena. Die Bayern-Fans werden froh sein, dass er auf dem Rasen die Münchner Kicker dirigiert und nicht als Bundeskanzler auf Euro-Rettungsmission unterwegs ist. Der Erwartungsdruck dürfte allerdings kaum geringer sein. (dpa)

Die Pressestimmen im Überblick

SPANIEN

„El País“: „Guardiola verführt Deutschland: Er wird von den Vereinsführern des FC Bayern München gepriesen, er redet in fünf Sprachen - Deutsch inbegriffen - und stellt sich der Herausforderung, eine Mannschaft zu trainieren, die in dieser Saison alles gewonnen hat.“

„El Mundo“: „Guardiola im Turm von Babel: Er spricht Deutsch, Spanisch, Katalanisch und Italienisch. Aber Pep enttäuscht die hochgesteckten Erwartungen, weil seine Äußerungen keine klare Botschaft haben. Für einen Trainer des FC Bayern legt er zu viel Bescheidenheit an den Tag.“

„El Periódico“: „Guardiola kam ohne ein Manuskript. Alles was er vorzutragen hatte, war in seinem Gedächtnis gespeichert. Er sagte, er sei nervös, aber er beeindruckte sein Publikum - nicht allein mit seinem durchaus fließenden Deutsch.“

„Marca“: „Bundeskanzler Guardiola: Pep herrscht in Bayern, auch wenn er sich bescheiden gibt. Bei seiner Vorstellung spricht er ein mehr als akzeptables Deutsch.“

„As“: „Die große Pep-Show: Guardiola überrascht mit seinen Deutsch-Kenntnissen.“

„El Mundo Deportivo“: „Guardiola - Meister der deutschen Sprache.“

ITALIEN

„La Gazzetta dello Sport“: „Die Ära Pep hat begonnen. Der neue Trainer überrascht alle auf Deutsch.“

„Corriere dello Sport“: „Guardiola stellt sich gleich auf Deutsch vor.“

„Tuttosport“: „Pep ist da, und er spricht schon Deutsch.“

ÖSTERREICH

„Kurier“: „Einstand nach Maß. Pep Guardiola präsentierte sich in München sympathisch, bodenständig und wortgewandt.“

„Österreich“: „Er kam, sah und gewann - die Herzen der Bayern-Fans. Kein Vergleich zum arroganten Auftritt von Louis van Gaal im Jahr 2009.“

FRANKREICH

„Le Parisien“: „Bayern inthronisiert Guardiola“
„Sports.fr“: „Guardiola und die Kunst der Verführung. Pep hat die Bayern in seinen Bann gezogen.

„L'Équipe“: „Rockstar auf leisen Sohlen. Von Bayern München mit Pauken und Trompeten inthronisiert, hat Pep Guardiola derweil den Trumpf der Bescheidenheit ausgespielt.“

GROSSBRITANNIEN:
„Telegraph.co.uk“: „Die Botschaft des Vereins war klar: Das war die Hochzeit von zwei großen europäischen Namen, Bayern und Guardiola. Er wird Zeit und Geld bekommen, aber die Ansprüche sind immens.“

„Independent.co.uk“: „Neuer Bayern-Coach Pep Guardiola baut kleines Barcelona in München“ (dpa)

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