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Primera Division: Ibrahimovic: Der Beckham von Barcelona

Die zuletzt sportlich so brillanten Katalanen des FC Barcelona haben sich zu einer PR-Aktion hinreißen lassen. Sebastian Stier findet den Wechsel von Ibrahimovic sportlich sinnlos.

Einhundert Millionen Euro soll der neue Stürmerstar des FC Barcelona, Zlatan Ibrahimovic, wert sein. Gestern wurde der Deal perfekt gemacht, der den Schweden nach Barcelona und Samuel Eto’o sowie 48 Millionen Euro in bar zu Inter Mailand transferiert. Hinzu soll Alexander Hleb ausgeliehen werden. Das alles für einen Spieler, der bisher den Beweis seiner Klasse auf allerhöchstem Niveau schuldig geblieben ist.

Sportlich macht der Tausch Eto’o gegen Ibrahimovic wenig Sinn. Der Kameruner ist ein athletischer Stürmer, der hervorragend in das auf Pressing und Ballbesitz ausgerichtete Spielsystem der Spanier passt. Er erzielte in den Champions-League-Finals von 2006 und 2009 wichtige Treffer für Barcelona. Ibrahimovic hingegen gelangen in mehr als fünfzig Champions-League-Spielen gerade einmal sechs Treffer für Inter. Trotzdem wird der Kauf Ibrahimovics in seinem Gesamtvolumen selbst den bisherigen Rekordtransfer von Cristiano Ronaldo zu Real Madrid in den Schatten stellen. Und genau darauf haben es die Verantwortlichen in Barcelona abgesehen.

Es drängt sich der Verdacht einer Merchandising-Aktion auf, wie es schon David Beckhams Wechsel zu Real gewesen war. Eine nicht unwichtige Rolle dürfte dabei Barcelonas Ausrüster Nike gespielt haben. Von den Stars Messi, Henry oder Xavi ist keiner bei dem Sportartikelhersteller unter Vertrag. Ibrahimovic dagegen schon. Erstaunlich, dass sich die zuletzt sportlich so brillanten Katalanen zu einer solchen PR-Aktion hinreißen lassen. Denn wo das hinführen kann, hat Barcelonas Erzrivale Real Madrid schmerzlich erfahren müssen. Dort leitete Beckhams Ankunft den sportlichen Niedergang der ehemals Galaktischen ein.

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