zum Hauptinhalt

Primera Division: Real siegt und Schuster bleibt vorerst im Amt

Bernd Schuster hat seinen Kopf wohl vorerst aus der Schlinge gezogen. Real Madrid gewann das als "Schicksalsspiel" für den deutschen Trainer titulierte Spiel - wenn auch mit viel Glück.

Ein Glückstreffer von Wesley Sneijder hat Bernd Schuster bei Real Madrid möglicherweise das Amt gerettet. Im angeblichen "Schicksalsspiel" des Real-Trainers erzielte der Niederländer mit einem abgefälschten Weitschuss das Siegtor zum mageren 1:0-Erfolg des spanischen Fußballmeisters über Recreativo de Huelva. "Der Sieg war ungemein wichtig, auch wenn er zu knapp ausfiel", sagte Schuster erleichtert.

Fans pfeifen Real aus

In der spanischen Presse war darüber spekuliert worden, dass der Coach nach dem Pokal-Aus gegen einen Drittligisten bei einer weiteren Blamage entlassen worden wäre. Die 65.000 Zuschauer im Bernabéu-Stadion konnten den Darbietungen der Königlichen gegen den Vorletzten der Primera División jedoch wenig abgewinnen und pfiffen das Schuster-Team aus.

Sie hatten in der unansehnlichen Partie - abgesehen vom Siegtor - nur einmal Grund zum Jubel: Dies war in der 30. Spielminute, als auf der Anzeigetafel der Sieg des spanischen Tennis-Doppels im Davis-Cup-Finale in Argentinien eingeblendet wurde. Real musste den Erfolg über Spaniens ältesten Fußballklub teuer bezahlen. Der Stürmer Gonzalo Higuaín verstauchte sich den Knöchel und wird im wichtigen Champions-League-Spiel bei Bate Borisov fehlen.

Schuster beklagt Verletzungspech

Der Torschütze Sneijder musste wegen einer Zerrung ebenfalls ausgewechselt werden. "Die Serie von Verletzungen wird besorgniserregend", sagte Schuster. Der deutsche Nationalspieler Christoph Metzelder kam nicht zum Einsatz, obwohl die Innenverteidiger Fabio Cannavaro (verletzt) und Gabriel Heinze (gesperrt) ausfielen. Schuster hatte in seinem 50. Punktspiel auf der Real-Bank Glück, dass der Schiedsrichter ein Handspiel von Innenverteidiger Pepe im Strafraum übersah. Huelvas Coach Lucas Alcaraz beklagte sich bitter: "Dieses Handspiel sah sogar mein Vetter im Alpujarra-Gebirge (400 Kilometer südlich von Madrid) ohne TV-Gerät."

Neuen Ärger gab es bei Real über eine "galaktische Sonderprämie". Klubchef Ramón Calderón hatte den Profis nach Angaben der Sportpresse jeweils 120.000 Euro zugesagt, wenn sie die nächsten fünf Spiele gewinnen. Die Prämie, die sich auf 2,5 Millionen Euro für den gesamten Kader belaufen sollte, stieß bei den Fans auf Unverständnis. Daraufhin gab Real ein "offizielles Kommuniqué" mit einer Richtigstellung heraus.

Danach beträgt die Prämie "deutlich weniger" als je 120.000 Euro. Sie solle auch nicht für fünf, sondern für sieben Siege gezahlt werden und sei als Ausgleich dafür gedacht, dass das Team in den Weihnachtsferien zu einem Freundschaftsspiel in einem der Golfstaaten antritt. "Real hat nichts mehr unter Kontrolle, nicht einmal mehr seine Richtigstellungen", spottete das Sportblatt "As". (mbo/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false