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Sport: Priorität: Kampf dem Doping

Der neue DOSB trifft erste Entscheidungen

Frankfurt am Main - Der neu gegründete Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) muss seinen Haushalt nachbessern. Dies ist eines der Ergebnisse einer dreitägigen Klausurtagung in Sailauf im Spessart. „Auf Grund nicht eingetretener Einnahmeerwartungen, insbesondere aus der Glücksspirale für die Zeit von Januar bis zur DOSB-Gründung am 20. Mai, ist die Erstellung eines Nachtragshaushalts zum 20. Mai 2006 unausweichlich“, sagte der für Wirtschaft und Finanzen zuständige Vizepräsident Hans-Peter Krämer.

Bis zum 15. Juni soll der erste Entwurf vorliegen. Zur Verbesserung der Einnahmesituation wurden bereits Gespräche mit dem Vermarktungspartner Stiftung Deutsche Sporthilfe aufgenommen. Auf der Klausurtagung traf der DOSB erste richtungsweisende Entscheidungen für die Zukunft. Zum Fusionsbeauftragten wurde Krämer berufen, der damit für den strukturellen Zusammenschluss der aufgelösten Organisationen Deutscher Sportbund (DSB) und Nationales Olympisches Komitee (NOK) verantwortlich ist. Die Stellen des Generaldirektors und des Direktors Leistungssport werden wegen ihrer herausragenden Bedeutung öffentlich ausgeschrieben. Die Geschäftsstelle wird in der Übergangszeit kommissarisch von den bisherigen Generalsekretären Andreas Eichler (DSB) und Bernhard Schwank (NOK) geleitet.

Im Bereich Leistungssport beschloss das Präsidium als ersten Schritt den Aufbau eines wissenschaftlichen Verbundsystems unter Führung des DOSB. „Damit soll das sportwissenschaftliche Know-how, das derzeit über eine Vielzahl von Instituten und Akademien verstreut ist, zusammengefasst und Trainern, Athleten und Olympiastützpunkten besser zugänglich gemacht werden“, kündigte der Vizepräsident Leistungssport Eberhard Gienger an.

Als herausragendes Aufgabenfeld bezeichnete das Präsidium den Kampf gegen Doping. In Kürze sollen Anti-Doping-Vertrauenspersonen als unabhängige Ansprechpartner für Sportlerinnen und Sportler benannt werden. Beschlossen wurde, das direkte Gespräch mit den Opfern des Dopingsystems der früheren DDR zu suchen. Dabei soll auch ausgelotet werden, ob und wie dieser Personenkreis einen Beitrag zum aktuellen Kampf gegen Doping leisten könne.

Zum Angebot von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble, einen Runden Tisch zum Thema Gen-Doping unter Beteiligung von Experten einzurichten, sagte DOSB-Präsident Thomas Bach: „Wir nehmen dieses Angebot dankbar an, denn hier steht der Sport vor einer großen Herausforderung, der er sich gemeinsam mit Partnern aus Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stellen muss.“

Mit dem Ergebnis der Klausurtagung zeigte sich Bach zufrieden: „Wir haben neue Schwerpunkte gesetzt, die bis zum Jahresende in monatlichen Präsidiumssitzungen weiter entwickelt werden. Als nächstes werden auch die Präsidialkommissionen Leistungssport und Breitensport/Sportentwicklung ihre Arbeit aufnehmen“, sagte der DOSB- Chef. Für den 9. Dezember ist eine Außerordentliche Mitgliederversammlung geplant. dpa

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