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PYROTECHNIK IN DEN STADIEN: Werder Bremen setzt Spürhunde ein

Eigentlich ist es Zuschauern streng verboten, Feuerwerkskörper jeder Art mit ins Stadion zu bringen. Trotzdem werden schätzungsweise bei jedem dritten Spiel der drei höchsten deutschen Ligen Bengalische Feuer oder andere Pyrotechnik gezündet, deren Hauptbestandteil Magnesiumpulver ist und die ein grelles Licht erzeugen.

Eigentlich ist es Zuschauern streng verboten, Feuerwerkskörper jeder Art mit ins Stadion zu bringen. Trotzdem werden schätzungsweise bei jedem dritten Spiel der drei höchsten deutschen Ligen Bengalische Feuer oder andere Pyrotechnik gezündet, deren Hauptbestandteil Magnesiumpulver ist und die ein grelles Licht erzeugen. Damit kommt man auf eine Zahl von rund 15 000 Bengalos, die in den vergangenen zehn Jahren in deutschen Stadien abgebrannt wurden. Immer wieder gelingt es Fans, Feuerwerkskörper trotz strenger Kontrollen auf die Tribünen zu bringen. Bengalische Handfackeln, die Volljährige für rund 10 Euro im Internet bestellen können, sind kaum größer als ein dicker Filzstift und somit relativ einfach zu verstecken. Bisweilen werden die Leibesvisitationen am Eingang auch umgangen, indem Bengalos schon vor dem Spieltag auf dem Stadiongelände versteckt werden. Bundesligist Werder Bremen will am Sonnabend beim Heimspiel gegen den 1. FC Köln erstmals Sprengstoff-Spürhunde einsetzen, um Feuerwerkskörper zu entdecken.

Bengalfackeln brennen mit einer Temperatur von deutlich mehr als 1000 Grad und sind mit Wasser nicht zu löschen. Zu Verletzungen kam es in der Vergangenheit aber eher durch Böller oder manipulierte Bengalos, konkrete Statistiken gibt es allerdings nicht. Im September 2011 wurden in Osnabrück 28 Personen, darunter 15 Polizisten, teilweise schwer verletzt, als Fans des Drittligisten Preußen Münster einen Sprengkörper zündeten, bei dem es sich um einen „Polen-Böller“ gehandelt haben soll, der zuvor aufgemischt und noch explosiver gemacht wurde. Im Februar 2010 gab es acht Schwerverletzte, als Bochumer Fans beim 1. FC Nürnberg mutmaßlich mit losem Magnesiumpulver hantierten und sich Verbrennungen zuzogen. Die Kampagne „Pyrotechnik legalisieren!“ hat sich ausdrücklich für das kontrollierte Abbrennen von Bengalos eingesetzt und sich deutlich gegen Böller, Leuchtraketen und Kanonenschläge ausgesprochen. Den Initiatoren zufolge sollten die Bengalfackeln als „Stilmittel“ auf den Tribünen eingesetzt und keinesfalls auf den Rasen geworden werden. lsp

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