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Qualifikation zur Europaliga: Alba nimmt die erste Hürde

Albas Basketballer dürfen weiter auf die Teilnahme an der Europaliga hoffen. Beim Qualifikationsturnier in Charleroi bezwangen die Berliner in der ersten Runde den lettischen Meister VEF Riga souverän.

Es durfte gefeiert werden in Charleroi. Schon vor dem Auftaktspiel ins Qualifikationsturnier für die Europaliga, als die Basketballer von Alba Berlin jeder ein kleines Stück von DaShaun Woods Geburtstagskuchen, einer Eistorte, um genau zu sein, naschen durften. Und nach dem 82:60 (44:32)-Sieg, als die etwa 20 mitgereisten Alba-Fans in der Leere der spärlich besuchten Halle Wood zu seinem 26. Geburtstag am Spielfeldrand ein Ständchen sangen. Dazwischen lag ein souveräner und nie gefährdeter Erstrundensieg, der Alba den Halbfinaleinzug bescherte.

„Die Reboundarbeit und das Defensivverhalten haben besser funktioniert als noch in der Vorbereitung“, bilanzierte Trainer Gordon Herbert sein Pflichtspieldebüt mit Alba. „In der Offensive war es mir teilweise zu statisch, da stoppten die Spieler ab, wenn der Ball stoppte.“ Es war vor allem Geburtstagskind Wood (13 Punkte, vier Vorlagen) und Kyle Weaver (elf Punkte, sechs Vorlagen), die immer wieder zum Korb zogen, abschlossen oder auf die Mitspieler ablegten, sodass Dynamik in die Offensivbemühungen kam. So konnte Alba die Führung im ersten Viertel auf zehn, zur Halbzeit auf zwölf und im dritten Viertel auf zwanzig Punkte ausbauen, wobei es bis zum Schluss blieb. Der lettische Meister enttäuschte dagegen vor allem offensiv, weil Alba mit konsequenter Manndeckung und gutem Übergeben der Gegenspieler Wurfwege verstellte. „Aber wir müssen Samstag besser spielen, um zu überleben“, warnte Herbert, der auch nach dem Spiel noch naschte.

Ein anderer Offensivfaktor war Lucca Staiger, den die Torte vor Spielbeginn beflügelt zu haben schien. Er war mit 15 Punkten Topscorer, traf vier von fünf Dreiern. „Meine Rolle im Team hat sich geändert, ich bin glücklich“, frohlockte der 23-Jährige. „Es war nicht der Plan, dass er von Beginn an spielt, aber er hat es sich in der Vorbereitung verdient“, sagte Herbert. Dabei fehlte Staiger lange wegen seines EM-Einsatzes und bei Alba hat sich für ihn weniger die Rolle, als die Mitspieler geändert. „DaShaun und Kyle kreieren haben mit ihren Dribblings viele Wurfchancen für die Mitspieler“, lobte Herbert. „Die Wurfchancen hatte er auch unter Luka Pavicevic und Muli Katzurin, bei freien Dreiern ist er einer der besten die es gibt“, sagte Geschäftsführer Marco Baldi, „aber er muss wie heute zeigen, dass er gelernt hat, in der Verteidigung seinen Gegenspieler nicht davonziehen zu lassen, sonst sitzt er schnell wieder auf der Bank.“

Staiger war eine der positiven Überraschungen, während Center-Neuzugang Torin Francis „schon bessere Spiele hatte“, wie Herbert vorsichtig ausdrückte. Der 2,10 Meter wirkte offensiv wie defensiv langsam und behäbig, hatte früh viele Fouls auf dem Konto und musste am Ende vom Feld. Riga hatte jedoch weit mehr unter den kleinlichen Schiedsrichterpfiffen zu leiden, schnell waren die besten Werfer der Letten in Foulschwierigkeiten. Und während Weaver durch Einsatz glänzte, dabei einmal auf den Bauch und einmal in die zweite Zuschauerreihe knallte („die Hüfte schmerzt, aber nichts Schlimmes“) zeichnete sich Wood auch bei Foulpfiffen als Dirigent aus, scharte die Spieler immer wieder um sich. „Wir haben einander gesagt, dass wir uns davon nicht ablenken lassen dürfen“, fasste Staiger die Tagungen und Albas neue Abgeklärtheit zusammen. Es ging also nicht um die Verteilung des Kuchens.

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