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Qualifying: Sebastian Vettel: Ein Mann fährt auf Demontage

Der Weltmeister fuhr dem Rest um acht Zehntel davon: Bei der Qualifikation in Melbourne nimmt Vettel die Konkurrenz auseinander – Mercedes enttäuscht.

„Das ist wirklich ein tolles Auto – danke dafür, Jungs!“ Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel wusste, wem er es zu verdanken hatte, dass die Beziehung zu seiner „Kinky Kylie“ gleich so hoffnungsvoll begonnen hatte. Mit der Poleposition zum Großen Preis von Australien (8 Uhr/RTL und Sky). Mit einem Riesenvorsprung von acht Zehntelsekunden war er in Melbourne die schnellste Qualifikationsrunde gefahren, danach schickte er per Boxenfunk Lobpreisungen an sein Red-Bull-Team. Wie der 23-Jährige beim mit Spannung erwarteten ersten echten Zeitenvergleich auftrumpfte, lässt für die Konkurrenz Böses vermuten.

„Wir sind, wer wir sind!“, schickte Vettel dann gleich noch hinterher – die mit Abstand Besten eben, er und seine Crew. „Das war ein Saisonstart nach Maß, es hat heute richtig Spaß gemacht und ich bin wirklich glücklich mit dem Ergebnis.“ Allerdings gebe es dafür noch keine Punkte, „also müssen wir erst mal morgen abwarten“. Auch Vettels Teamkollege Mark Webber hatte keine Chance und musste sich sogar noch knapp hinter Lewis Hamilton im McLaren-Mercedes mit Platz drei begnügen. Für den Australier war das bei seinem Heimrennen eine böse Schlappe, die ihn ratlos zurückließ: „Ich bin enttäuscht, ich weiß nicht recht, woran es liegt. Ich hätte Sebastians Zeit heute jedenfalls nie fahren können.“

Die restlichen Konkurrenten erschraken noch mehr, als sie erfuhren, dass Red Bull im Qualifying nicht einmal das Energierückgewinnungssystem Kers eingesetzt hatte. „Das ist hier bestimmt eine halbe Sekunde wert – also wäre Sebastian 1,3 Sekunden schneller gewesen“, rechnete Hamilton kopfschüttelnd. Andererseits war der Brite schon überglücklich, überhaupt in der ersten Reihe zu stehen: „Vor ein paar Wochen wäre daran noch überhaupt nicht zu denken gewesen. Aber die Entscheidung, unser Auto noch einmal komplett umzubauen, war richtig.“ Vor allem eine stark an Red Bull orientierte, neue Auspufflösung brachte wohl den großen Schritt nach vorn.

Ziemliche Enttäuschung herrschte dagegen bei Mercedes. Die Ränge sieben und elf für Nico Rosberg und Michael Schumacher waren deutlich weniger, als man sich erhofft hatte. „Wir sind noch nicht schnell genug“, musste Schumacher zugeben, der erneut eine Niederlage gegen seinen Teamkollegen einsteckte. Noch schlimmer erwischte es Nick Heidfeld, der sich mit dem Lotus-Renault große Hoffnungen gemacht hatte, dann aber schon im ersten Qualifikationsabschnitt erst Kers-Probleme hatte, dann immer wieder im Verkehr stecken blieb, und als 18. vorzeitig ausschied. „Das ist bitter – vor allem, weil man ja gesehen hat, was das Auto für ein Potenzial hat.“ Sein Teamkollege Petrov schaffte es sogar auf Platz sechs. „Aber ich muss das jetzt hinter mir lassen und nach vorn schauen. Hier passiert im Rennen ja oft sehr viel, vielleicht geht noch was.“

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