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Sport: Quotenschwund in allen Wettbewerben

Immer mehr Fernseh-Zuschauer schalten bei Fußball-Übertragungen ab. Die Übersättigung hat zu einem Quotenschwund in allen Wettbewerben geführt.

Immer mehr Fernseh-Zuschauer schalten bei Fußball-Übertragungen ab. Die Übersättigung hat zu einem Quotenschwund in allen Wettbewerben geführt. Nach Berechnungen des "Kicker-Sportmagazins" blieben lediglich die Werte für die Nationalmannschaft konstant. 1999 haben nach Berechnungen einer Nachrichtenagentur durchschnittlich 7,88 Millionen Fans die 13 Länderspiele verfolgt. Die meisten Zuschauer gab es beim EM-Qualifikationsspiel Deutschland - Finnland in Nürnberg am 31. März mit 12,13 Millionen, die wenigsten mit 910 000 beim Spiel Deutschland - Neuseeland in der Nacht beim Turnier in Mexiko.

Besonders kritisch wird die Entwicklung in der auf 32 Teams aufgestockten Champions League eingestuft. Im ersten Sendejahr von tm 3 - der frühere Frauensender hat die Rechte für 850 Millionen Mark und vier Jahr von der Uefa erworben - brachen nach Angaben des "Kicker" die Quoten auf 3,12 Millionen dramatisch ein. Die Zeitschrift berücksichtigte dabei nicht nur die 16 Live-Übertragungen aus der Champions League, sondern auch die mitternächtlichen Aufzeichnungen von zwölf Gruppenspielen. "Man kann nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Wir sind mit den Zahlen zufrieden", sagte tm 3-Sportchef Tom Bender.

Nach tm 3-Angaben haben im Durchschnitt 4,37 Millionen Fans die bisherigen Champions-League-Spiele inklusive des Berliner Nebelspiels gesehen. Das sind mehr, als der Uefa-Cup (3,81) erreichte. Der Schnitt für die Champions League dürfte in den nächsten Monaten zwar noch steigen, aber nicht mehr die vergleichbaren RTL-Werte der Spielzeiten 1998/99 (9,16 Millionen) und 1997/98 (8,61) erreichen.

Experten wie Trainer Jupp Heynckes von Benfica Lissabon forderten im "Kicker" eine Rückkehr zum K.-o-System. Bayern Münchens Manager Uli Hoeneß schloss K.-o-Spiele zwar aus, kann sich aber Modifizierungen durchaus vorstellen: "Wir werden uns am Ende der Saison alles anschauen, und wenn wir feststellen, dass wir dem Fußball schaden, dann muss man notfalls auch Fernsehverträge revidieren, weniger Spiele spielen und auf Geld verzichten."

Nach "Kicker-Angaben" sind die Einschaltquoten auch im DFB-Pokal stark zurückgegangen. Die vier ARD/ZDF-Übertragungen haben danach im Schnitt 3,61 Millionen Menschen gesehen. Der vergangene DFB-Pokal-Wettbewerb kam auf 7,39 Millionen. Die Bundesliga-Sendung "ran" am Sonnabend verlor fast 800 000 Zuschauer im Vergleich zum Vorjahr. Die Zeitschrift ermittelte für die erste Halbserie 1999/2000 im Durchschnitt 4,96 Millionen Zuschauer, Sat.1 kam auf 5,15 Millionen Fans.

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