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Sport: Radcliffe dominiert Marathon

London - Für einen Augenblick hielt die Nation den Atem an. Großbritanniens beliebteste Sportlerin der vergangenen Jahre hörte beim 25.

London - Für einen Augenblick hielt die Nation den Atem an. Großbritanniens beliebteste Sportlerin der vergangenen Jahre hörte beim 25. London-Marathon am Sonntag plötzlich auf zu laufen und stand am Straßenrand. Doch es gab zur Erleichterung der britischen Fernsehzuschauer und des Millionenpublikums am Streckenrand keine Neuauflage des olympischen Dramas der Paula Radcliffe. In Athen war die 31-jährige Marathon-Weltrekordlerin, die in London vor zwei Jahren 2:15:25 Stunden gerannt war, als große Favoritin gestartet, aber dann entkräftet ausgestiegen. Das passierte etwa bei Kilometer 35 – und an diesem Punkt stand sie gestern auch in London. Doch beim Heimspiel in der britischen Metropole setzte Paula Radcliffe nach einigen Sekunden ihren Lauf fort.

Mit der drittschnellsten Marathonzeit aller Zeiten stürmte sie schließlich ins Ziel am Buckingham-Palast. Paula Radcliffe erreichte die Jahresweltbestzeit von 2:17:42 Stunden. Wie groß einmal mehr ihre Überlegenheit war, dokumentiert der Abstand zur Zweiten: Mehr als fünf Minuten dauerte es, bis Constantina Dita (Rumänien) in immer noch sehr guten 2:22:50 Stunden das Ziel erreichte. Für ihren Sieg kassierte sie 130 000 Dollar. Später entschuldigte sich Paula Radcliffe dafür, dass sie bei ihren Fans einen Schock ausgelöst hatte. „Ich musste kurz anhalten. Ich hatte ein Magenproblem, und danach war es besser.“ An die Pleite von Athen denkt die 31-Jährige nicht mehr. „Ich lasse mich davon nicht mehr mental beeinflussen“, sagte Paula Radcliffe, die ausgerechnet beim olympischen Rennen ihre einzige Niederlage in nunmehr sechs Marathonrennen hatte hinnehmen müssen.

Schnellster Läufer war der Kenianer Martin Lel, der in der Jahresweltbestzeit von 2:07:26 Stunden vor dem Marathon-Weltmeister Jaouad Gharib (Marokko/2:07:49) und dem New-York-Marathon-Sieger von 2004, Hendrick Ramaala (Südafrika/2:08:32), siegte. „Es war mein härtestes Rennen“, sagte Lel. Unter den Besiegten waren Olympiasieger Stefano Baldini (Italien) als Fünfter, Weltrekordler Paul Tergat (Kenia/2:04:55) als Achter und der kenianische Vorjahressieger Evans Rutto als Zehnter.

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