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Radsport: DNA-Abgleich bei Ullrich verzögert sich weiter

Hatte Jan Ullrich etwas mit dem Doping-Arzt Fuentes zu tun? Um das herauszufinden, sollte eine Speichelprobe des ehemaligen Radprofis mit Blutbeuteln aus Spanien abgeglichen werden. Doch es tut sich nichts.

Bonn - "Wann etwas passiert, steht in den Sternen", sagte Jörg Spindler von der Staatsanwaltschaft Bonn. Sie ermittelt gegen Ullrich, Doping-Mittel genommen und so seinen früheren Arbeitgeber T-Mobile betrogen zu haben. Ein Beamter des Bundeskriminalamtes soll die Blutbeutel aus Spanien holen. Die Herausgabe ist in einem Rechtshilfe-Abkommen zwischen Bonn und Madrid vereinbart. Trotz zahlreicher Indizien gegen Ullrich ist das Ergebnis des Abgleichs wichtig. "Sollte es keine Übereinstimmung geben und das Blut nicht von Ullrich stammen, dürfte eine Anklage-Erhebung fast ausgeschlossen sein", sagte Spindler. Der ehemalige T-Mobile-Kapitän wird verdächtigt, Kunde des Doping-Netzwerkes Fuentes gewesen zu sein.

Die Staatsanwaltschaft Bonn untersucht im Fall Ullrich auch Material, das bei Hausdurchsuchungen in Hamburg bei seinem Manager Wolfgang Strohband und in Geraardsbergen/Belgien bei seinem engsten Betreuer Rudy Pevenage sichergestellt worden war. Vom Fortgang der Ermittlungen in Bonn hängt auch das Sportrechts-Verfahren des Schweizer Radsport-Verbandes Swiss Cycling ab.

Zur Zeit deutet wenig auf ein tatsächliches Comeback Ullrichs hin. Er ist weder Mitglied in einem Team noch im Besitz einer Profilizenz. (tso/dpa)

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