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Radsport: Rückschlag für Ullrichs Comeback-Pläne

Der Präsident des Internationalen Radsport-Verbandes, Pat McQuaid, will den "Fall Ullrich" vor den Sportgerichtshof CAS bringen, falls Jan Ullrich vom Schweizer Verband nicht gesperrt wird.

Hamburg - Die Comeback-Pläne des unter Dopingverdacht stehenden deutschen Radprofis Jan Ullrich geraten ins Wanken. "Wenn der Schweizer Verband Jan Ullrich nicht sperrt, werden wir vor dem Internationalen Sportgerichthof CAS dagegen klagen", kündigte der Präsident des Internationalen Radsport-Verbandes UCI, Pat McQuaid, in der "Sport Bild" an. McQuaid reagierte damit auf Pläne des für Ullrich zuständigen Schweizer Radsportverbandes Swiss Cycling, dem 32-Jährigen mangels vorliegender Beweise eine Rennlizenz für die kommende Saison auszustellen.

Dem Heidelberger Sportrechtler Michael Lehner zufolge würde sich ein Verfahren beim CAS monatelang hinziehen. "Wenn der Fall beim CAS landet, ist mit einer endgültigen Entscheidung frühestens im Frühjahr 2007 zu rechnen", sagte er. Dem Bericht nach wäre dies gleichbedeutend mit dem Saisonaus für Ullrich, da den früheren T-Mobile-Fahrer bis zu einer Entscheidung kein Pro-Tour-Team unter Vertrag nehme und die Kader lange vorher zusammengestellt würden.

Ehrenkodex hindere Rennställe an Verpflichtung

Zudem haben sich die führenden Rennställe laut "Sport Bild" auf einen Ehrenkodex geeinigt, wonach sie keinen Fahrer verpflichten, der unter Dopingverdacht steht. Daneben sei beschlossen worden, bei neuen Vertragsabschlüssen von den Fahrern DNA-Tests zu verlangen. Einen solchen Test lehnte Ullrich bislang stets ab.

"Der Katalog wurde per Handzeichen einstimmig angenommen", sagte Gerolsteiner-Teamchef Hans-Michael Holczer über die Vereinbarung. "Es herrschte klarer Konsens", fügte er hinzu. Zugleich gab er sich zuversichtlich, dass sich die Rennställe auch an die Selbstverpflichtung halten. "Es besteht starker Gruppenzwang. Ich bezweifle, ob sich ein Team isolieren und öffentlich seine Ehre verlieren will", betonte er.

Strohband: Ullrich wird fahren

Ullrichs Manager Wolfgang Strohband geht derweil weiter davon aus, dass sein Schützling im kommenden Jahr wieder fahren wird. "Daher werden wir auch die Lizenz beantragen", sagte er und kritisierte: "Mit einem Verbrecher geht man nicht so um wie mit Jan." (tso/ddp)

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