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Radsport: "Wir nehmen Ullrich in einem Jahr auch noch"

Das russisch-italienische Radprofi-Team Tinkoff Credit Systems hat sein Interesse an Jan Ullrich bekräftigt. "Wir würden ihn gerne verpflichten. Aber er müsste sich von den Dopingvorwürfen befreien", so der sportliche Leiter.

Hamburg - Leiter Omar Piscina hatte in der vergangenen Woche Kontakt zu Ullrichs Berater Rudy Pevenage aufgenommen. Allerdings rechnet man im Tinkoff-Lager nicht mehr mit einer kurzfristigen Verpflichtung für die kommende Saison, da Ullrich derzeit nicht im Besitz einer Lizenz sei. "In Deutschland und Österreich kriegt er die nicht und auch in Italien sind die Aussichten schlecht. In vergleichbaren Fällen wurde da äußerst streng verfahren. Ich glaube nicht, dass er diese Fragen in den kommenden Monaten klären kann", betonte Piscina.

Das Team des russischen Millionärs Oleg Tinkow würde den Tour-de-France-Sieger von 1997 aber auch noch mit einem Jahr Verspätung unter Vertrag nehmen. "Wenn die Probleme im nächsten Jahr vom Tisch sind und er fit ist, würden wir Ullrich dann auch noch unter Vertrag nehmen", sagte Piscina. Tinkow sei ein großer Ullrich-Fan und halte den Olympiasieger für einen großen Champion. "Seine Karriere darf so nicht enden, das ist klar."

Allerdings werde es für Ullrich immer schwieriger. "Jetzt kommt der Winter und da hat er ja so seine Probleme mit dem Gewicht. Wenn er dann noch diese belastenden Sorgen hat, wird das bestimmt nicht einfacher. Er ist erst 32 Jahre alt, das ist kein Problem. Aber für seine Fitness wäre es besser, wenn die Probleme schnell weg sind", ergänzte Piscina.

Zudem dementierte Piscina das von einer italienischen Tageszeitung kolportierte künftige Jahresgehalt Ullrichs in Höhe von 3,8 Millionen Euro. "Blödsinn, diese Zahl ist die Erfindung eines verrückten Journalisten. Soviel Jahresgehalt hat Ullrich doch noch nie bekommen."

Das Team Tinkoff Credit System ist derzeit noch zweitklassig, soll aber nach dem Willen Tinkows bald in der Pro-Tour starten. Ullrich würde bei dem Team mit Danilo Hondo und Tyler Hamilton auf zwei in der Vergangenheit bereits des Dopings überführte Fahrer treffen. (tso/ddp)

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