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Sport: Räikkönen behält Titel

Formel 1: McLarens Einspruch abgewiesen

London - Um kurz vor 20 Uhr Ortszeit wurde die Formel-1-Saison 2007 in London endgültig beendet. Das Ergebnis war wenig überraschend: Das Berufungsgerichts des Automobil-Weltverbandes (Fia) bestätigte den Ferrari-Piloten Kimi Räikkönen als Weltmeister. Dagegen steht McLaren-Mercedes als großer Verlierer der durch den Spionageskandal und andere Affären ohnehin schon belasteten Saison da.

Das Berufungsgericht hatte am Freitagabend den Einspruch von McLaren gegen das Ergebnis beim Saisonfinale in Sao Paulo als „unzulässig“ abgewiesen. Der Rennstall hatte gegen die Entscheidung der Rennkommissare protestiert, die Wagen von Williams und BMW-Sauber trotz zu niedriger Benzintemperaturen nicht zu disqualifizieren. Wären die Piloten Nico Rosberg, Robert Kubica und Nick Heidfeld nachträglich disqualifiziert worden, wäre der McLaren-Pilot Lewis Hamilton auf Platz vier aufgerückt und damit nachträglich Weltmeister geworden.

„Die Entscheidung des Berufungsgerichts beendet eine sowohl auf als auch neben der Strecke intensive Saison“, sagte Ferrari-Teamchef und -Geschäftsführer Jean Todt. Es sei ein „letzter und verzweifelter Versuch“ abgelehnt worden, „das auf der Strecke erreichte Ergebnis noch zu verändern“.

In Italien herrschte nach dem Ende aller Zweifel am Titelgewinn von Räikkönen Erleichterung. „La Gazzetta dello Sport“ titelte: „Räikkönen, der Titel ist wirklich deiner. Endlich! Maranello jubelt.“ „La Repubblica“ stellte fest: „McLaren abgewiesen, Ferrari jubelt nochmal.“

Auch BMW-Motorsportchef Mario Theissen war mit der wenig überraschenden Entscheidung selbstredend zufrieden. „Ich bin froh, dass der Fall geklärt ist – damit ist die Saison endgültig beendet“, sagte Theissen, forderte aber auch: „Es sollte eine klare Regelung für die kommende Saison geben.“ Auch Williams begrüßte ausdrücklich das Urteil. Das Team habe „das Reglement nicht verletzt“.

Kritik am Vorgehen von McLaren-Mercedes wurde sogar in der englischen Presse laut. Zwar hatten Vertreter des Rennstalls – allen voran Vizeweltmeister Hamilton – stets betont, den Titel nicht nachträglich am Grünen Tisch gewinnen zu wollen. Doch bei der Verhandlung am Donnerstag in London hatte McLaren-Anwalt Ian Mill letztlich genau das gefordert. „Es war das Urteil, das die meisten Formel-1-Insider erwartet hatten und schloss ein paar peinliche Tage für McLaren ab“, schrieb „The Guardian“ am Samstag. „The Times“ meinte: „Das Berufungsgericht der Fia ersparte Lewis Hamilton die Peinlichkeit, nachträglich zum Formel-1-Weltmeister gekürt zu werden, indem es den Antrag von McLaren zurückwies.“ Immerhin erwies sich der 22 Jahre alte Brite als fairer Sportsmann: „Wie ich schon immer gesagt habe, Kimi hat die Weltmeisterschaft verdient. Und weder ich noch irgendjemand anders bei McLaren hatten irgendein Verlangen, sie ihm im Gericht wieder wegzunehmen. Das war nicht der Zweck des Einspruchs.“ Auch McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh erklärte noch einmal, dass es dem Team nur um die Klärung einer Regel gegangen sei. dpa

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