zum Hauptinhalt

Rassismus: Asamoah fordert hartes Durchgreifen

Fußball-Nationalspieler Gerald Asamoah hat zum entschiedenen Kampf gegen Rassismus aufgerufen. Ziel müsse es sein "die kleine Gruppe der rechtsradikalen Schreihälse" auszugrenzen.

Frankfurt/Main - "Wir dürfen dem Rechtsradikalismus keine Chance geben", sagte der in Ghana geborene Stürmer von Bundesligist Schalke 04 in einem Interview mit dem Stadionheft "DFB aktuell". Man dürfe sich gerade nach der WM nicht damit zufrieden geben, dass Deutschland mit seiner Multi-Kult-Gesellschaft eine tolle Sommer-Party gefeiert habe. "Wir müssen uns weiter entschieden dafür einsetzen, dass der Kampf gegen Rassismus einen entsprechenden Stellenwert hat und bei Entgleisungen sofort klar Position von allen gesellschaftlichen Kräften bezogen wird", forderte der 28-Jährige.

Asamoah war Anfang September in der DFB-Pokal-Partie zwischen Hansa Rostock II und dem FC Schalke 04 (1:9) von Rostocker Fans mit rassistischen Schmährufen bedacht worden. Der Zweitligist war daraufhin vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) zu einer Geldstrafe in Höhe von 20.000 Euro sowie einem "Geisterspiel" der Oberliga-Mannschaft verurteilt worden. Im Falle eines solchen Vorfalls während eines Länderspiels hatte Asamoah kürzlich seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft nicht ausgeschlossen.

Lob für den DFB

Zu den rassistischen Beschimpfungen sagte der 43-fache Nationalspieler: "Das tut weh." Es sei beschämend und mache ihn traurig. Es sei erschreckend, dass Rechtsradikale auf einen deutschen Nationalspieler losgingen, fügte er hinzu. Zugleich lobte er, mit welcher Konsequenz der DFB harte Strafen ausspreche. Dadurch werde die Zivilcourage der vielen echten Fans in den Stadien gefördert, die keine Rassisten seien. "Wir müssen es schaffen, die kleine Gruppe der rechtsradikalen Schreihälse, die das Interesse am Fußball auf so beschämende Weise ausnutzt, durch eindeutige Reaktionen auszugrenzen", betonte er.

Asamoah schloss nicht aus, sich nach seiner Karriere dem Kampf gegen Rechtsradikalismus zu widmen. "Was ich als bekannter Fußballer sage, kommt bei gewissen Leuten vielleicht besser an", sagte er. Trotz der jüngsten Vorfälle bezeichnete der Fußballprofi Deutschland als ein Land, in dem man sich als Ausländer wohlfühlen könne. "ich lebe schon lange hier und habe mich nie richtig unwohl gefühlt", betonte er. (tso/ddp)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false