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 Eine Szene aus dem Spiel. Münchens Moritz Stoppelkamp (l) im Kampf um den Ball mit Andreas Buchner (M) und Danny da Costa aus Ingolstadt.

© dpa

Update

Rassismus in der Zweiten Liga: U-21-Nationalspieler da Costa von Fans beschimpft

Ralph Gunesch vom FC Ingolstadt ist nach dem 0:1 bei 1860 München mit Rassismusvorwürfen an die Öffentlichkeit gegangen. Der Profi beklagte, Zuschauer hätten seinen Mitspieler Danny da Costa rassistisch beleidigt. Der deutsche U-21-Nationalspieler bestätigt das.

Ralph Gunesch hat sich nach dem Spiel seiner Mannschaft am Sonntag in München über Rassismus auf den Rängen beschwert. Sein Mitspieler Danny da Costa sei von Anhängern des Gastgebers beleidigt worden und nach dem Spiel "ziemlich fertig gewesen", sagte Gunesch.

Der Profi vom FC Ingolstadt schrieb am Sonntag auf seiner "Facebook"-Seite im Internet: "Liebe Zuschauer der Gegentribüne heute - und ich meine ganz bestimmte, hoffentlich nur ganz wenige, deren drei Trommel-spielende Gehirnzellen im Kopf heute über 90 Minuten wahrscheinlich Pause gemacht haben: Einen dunkelhäutigen Gegenspieler permanent als "Scheiß N***r" , "Zurück in den Busch" zu beschimpfen und mit Affenlauten zu begleiten zeigt nur, dass Euer IQ knapp über dem eines verbrannten Toastbrotes liegt !!" Und am Ende schreibt er: "Schließt euch zu Hause ein und labert mit dem rassistischen Müll euren Wandteppich voll, aber verschont uns alle mit dem Gedankengut. Rassismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!!"

1860 München hat sich für die rassistischen Vorfälle entschuldigt

Danny da Costa hat inzwischen konsterniert auf die rassistischen Ausfälle reagiert. „Mir persönlich ist so etwas noch nie passiert. Ich hatte nie ein Problem damit, egal wo und in welchem Zusammenhang. Dass das mir mal passieren könnte, hätte ich nicht gedacht“, sagte der deutsche U-21-Nationalspieler am Montag der Nachrichtenagentur dpa.

1860 München hat sich am Montag für die rassistischen Ausfälle gegen Danny da Costa im Derby gegen den FC Ingolstadt entschuldigt. „Jegliche Beschimpfungen dieser Art haben bei unseren Spielen nichts verloren“, erklärte „Löwen“-Geschäftsführer Robert Schäfer am Montag in einer offiziellen Mitteilung. Es habe sich aber nur um einen einzelnen „Stadionbesucher“ gehandelt, betonten die Münchner. Gegen den Mann, gegen den Anzeige erstattet worden sei, solle zudem ein Stadionverbot ausgesprochen werden.

Der DFB hat Ermittlungen zum Fall aufgenommen

Die Vorfälle von München werden aber ein Nachspiel haben. Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) habe am Montag Ermittlungen zu dem Fall aufgenommen, teilte der stellvertretende DFB-Generalsekretär Stefan Hans in Frankfurt/Main mit. „Ohne Wenn und Aber steht der DFB zu seiner klaren Position, dass Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und jede Form der Diskriminierung nichts im Fußball noch in anderen Bereichen unseres Miteinanders zu suchen haben“, betonte Hans. „Fußball verbindet, wir dürfen nicht zulassen, dass er spaltet“, sagte der stellvertretende DFB-Generalsekretär weiter. Gerade der Fußball mit „seiner integrativen und weltumspannenden Kraft“ habe die Chance, Grenzen zu überwinden. Tsp/dpa

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