Die ukrainische Fußball-Liga hat die rassistischen Beleidigungen gegen den Brasilianer Taison und dessen Teamkollegen am Sonntag „aufs Schärfste“ verurteilt und eine Untersuchung der Vorfälle angekündigt. Der Profi von Schachtjor Donezk war im Spiel gegen Dynamo Kiew (1:0) mit der Roten Karte vom Platz gestellt worden, weil er als Reaktion auf die Anfeindungen den Zuschauern den Mittelfinger gezeigt und den Ball auf die Tribüne geschossen hatte.
Die zuständige Disziplinarbehörde solle die Vorfälle untersuchen und alle Beteiligten gemäß den geltenden Gesetzen und Vorschriften zur Rechenschaft ziehen, teilte die Liga in einer Mitteilung vom Montag mit. Die Partie war bereits vor Taisons Platzverweis (82.) in der 77. Minute wegen rassistischer Ausfälle der Dynamo-Fans unterbrochen worden, wurde aber später fortgesetzt.
„Ich werde niemals in einer solch unmenschlichen und verabscheuungswürdigen Situation den Mund halten“, schrieb Taison bei Instagram. In einer rassistischen Gesellschaft reiche es nicht aus, nicht rassistisch zu sein, man müsse antirassistisch handeln. „Der Fußball braucht mehr Respekt“, forderte der Brasilianer. Auch der Club stellte sich hinter Taison. Der Verein werde immer seine Spieler schützen, teilte der Champions-League-Teilnehmer mit. Trainer Luis Castro lobte die Profis für ihr Verhalten auf dem Platz. Jede Form von Rassismus sei „inakzeptabel“.
Affenlaute gegen Mario Balotelli Italien bekommt sein Rassismus-Problem nicht in den Griff

Die Vorfälle mit rassistischen Beleidigungen von den Zuschauerrängen bei Fußballspielen häufen sich in den vergangenen Monaten. Erst Anfang November wurde Mario Balotelli bei einem Ligaspiel in Italien beleidigt – und konnte nur mit Mühe davon überzeugt werden, nicht den Platz zu verlassen. (Tsp, dpa)
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