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Oben und unten: Leipzigs Emil Forsberg jubelt mit Timo Werner (links), HSV-Torwart Julian Pollersbeck ist am Boden.

© Axel Heimken/dpa

RB Leipzig steht im Finale des DFB-Pokals: Abgezockte Leipziger schlagen Hamburger SV

Keine Überraschung im Halbfinale des DFB-Pokals: RB Leipzig zeigt eine reife Leistung und besiegt den Hamburger SV mit 3:1.

So einen richtigen Kracher hatten sich die Fans vor dem ersten Halbfinale im DFB-Pokal zwischen dem Hamburger SV und RB Leipzig gewünscht. Für die Leipziger wurde das bereits früher Realität als erhofft, und zwar ganz wortwörtlich: In der Nacht vor dem Spiel hatten die Sachsen ein Feuerwerk vor dem Teamhotel über sich ergehen lassen müssen. Trotz Böllern und Raketen zu vorgerückter Stunde präsentierten sich die Leipziger am Dienstagabend gegen den HSV jedoch ausgeschlafen und stehen nach einem letztlich souveränen 3:1 (1:1)-Sieg am 25. Mai in Berlin zum ersten Mal im Finale des DFB-Pokals.

Nervöses Knistern war zunächst nur bei den Hamburgern zu spüren. Der Zweitligist hatte in der Anfangsphase sichtbar Probleme, sich spielerisch gegen das aggressive Pressing der Leipziger zu befreien. So dauerte es auch nur 40 Sekunden, bis Marcel Sabitzer im Anschluss an eine vermeidbare Ecke den ersten Schuss auf das Hamburger Tor abgab. HSV-Torwart Julian Pollersbeck packte jedoch sicher zu.

Leipzig hatte das Spiel im Griff und machte vor allem über die starke linke Seite viel Druck. Regisseur Emil Forsberg driftete immer wieder in die Halbräume und initiierte von dort die Angriffe. Linksverteidiger Marcel Halstenberg und Nationalstürmer Timo Werner kamen so zu guten Chancen, für den Leipziger Führungstreffer musste dann jedoch eine Ecke her – von der linken Seite, versteht sich. Die scharfe Hereingabe von Halstenberg köpfte Yussuf Poulsen nach etwas mehr als zehn Minuten freistehend ein.

Keine fünf Minuten später hätte Leipzig nach einer Doppelchance durch Poulsen und Sabitzer bereits auf 2:0 stellen können, doch sie beide scheiterten hintereinander am Pfosten. Und so brachte ein individueller Fehler die Hamburger zurück ins Spiel: Leipzigs Kevin Kampl vertändelte den Ball gegen Bakery Jatta, der geistesgegenwärtig RB-Torwart Peter Gulacsi mit einem Schlenzer aus der Distanz überraschte.

Der Ausgleich öffnete das Spiel, angetrieben vom strategisch starken Douglas Santos und dem wuchtigen Jatta spielten die Hamburger nun mutiger nach vorne. Khaled Narey verpasste zunächst eine Flanke nur knapp und schob dann kurz vor der Halbzeit den Ball auf Pass von Santos ebenso knapp am Tor vorbei.

Hamburgs Elan in der zweiten Hälfte bringt nichts ein

Mit entsprechend viel Rückenwind kamen die Hamburger aus der Pause – bis Leipzig mit der ersten Chance eiskalt zuschlug: Einen schönen Chipball von Kampl legte Poulsen vor dem Tor quer, Hamburgs Vasilije Janjicic bekam den Ball nur noch ins eigene Tor geklärt, ansonsten hätte Forsberg den Ball über die Linie gedrückt.

Nach dem 2:1 warfen sich die Hamburger mit dem Heimpublikum im Rücken noch einmal voll ins Geschehen. Doch Forsberg benötigte dann nur zwei Anläufe, um mit dem 3:1 den Deckel auf das Spiel zu machen: Nach 70 Minuten hatte sein Schuss aus etwa elf Metern noch das Aluminium zum Wackeln gebracht, wenige Augenblicke später legte er sich den Ball dann an der Strafraumgrenze für einen satten Schuss ins linke untere Eck zurecht. Pollersbeck war chancenlos, und im Anschluss auch sein HSV. Leipzig sicherte sich abgezockt den neunten Auswärtssieg in Folge, für die Hamburger war es vor dem wichtigen Ligaspiel am Sonntag beim 1. FC Union das sechste sieglose Spiel in Serie. (Tsp)

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