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Real Madrid: Beckham und Ronaldo offenbar ausgebootet

David Beckham und Ronaldo sind bei Real Madrid anscheinend nicht mehr erwünscht. Der Verein streut inzwischen sogar Nachrichten, die die Spieler diskreditieren sollen. Beckham will nun offenbar nach Los Angeles wechseln.

Madrid - Die Urteile sind gesprochen. Ronaldo und David Beckham haben bei Real Madrid keine Zukunft mehr. Der brasilianische Torjäger soll den spanischen Fußballrekordmeister möglichst rasch verlassen. Der Ex-Kapitän der englischen Nationalmannschaft wird aller Voraussicht nach zum Saisonende keinen neuen Vertrag erhalten. Die beiden Weltstars sind nach übereinstimmenden Angaben der spanischen Presse die ersten Opfer einer "Säuberungswelle", mit der die Clubführung Real aus der Krise führen will.

Offiziell wollen die Madrilenen von einer "schwarzen Liste" nichts wissen, aber die Entscheidungen von Trainer Fabio Capello sprechen Bände. Der Italiener strich Ronaldo und Beckham - ebenso wie Antonio Cassano und Michel Salgado - für das Pokalspiel am Donnerstag bei Betis Sevilla aus dem Kader. Dies ist bezeichnend, weil im Pokal normalerweise die Ersatzspieler eine Chance erhalten - und Ronaldo und Beckham sind bei Real nur Ersatz. "Capello schwingt gerne die Peitsche, und wenn das nicht hilft, nimmt er die Guillotine", schreibt die Zeitung "El Mundo".

"El Mundo" konstatiert Mobbing

Der Trainer scheint Ronaldo praktisch zu einer "unerwünschten Person" erklärt zu haben. Für das Sportblatt "Marca" steht fest: "Ronaldo wird nie mehr für Real spielen." "El Mundo" meint, Real betreibe ein regelrechtes Mobbing, um den Brasilianer loszuwerden. So habe der Club durchsickern lassen, dass Ronaldo zusammen mit seinem Landsmann Robinho angetrunken zum Training erschienen sei.

Manche Experten warnen jedoch davor, Ronaldo überstürzt zu verkaufen. "Wer soll im Achtelfinale der Champions League gegen Bayern München die Tore schießen?", fragt der Kolumnist Tomás Roncero. "Es sei daran erinnert, dass 2000 mit Nicolas Anelka es ebenfalls ein 'Aussätziger' war, der Real mit seinen Toren gegen Bayern ins Finale geschossen hatte."

"The Sun": Beckham will nach Los Angeles wechseln

Beckham will nach Angaben des Boulevardblatts "The Sun" nach Los Angeles in die USA wechseln, wenn er bei Real nicht häufiger zum Einsatz kommt. "Er betrachtet es als eine Herausforderung, junge Amerikaner für den Fußball zu begeistern", sagte ein Beckham-Vertrauter der Zeitung. "So etwas hat nicht einmal ein Pelé oder ein George Best geschafft."

Reals Sportdirektor Predrag Mijatovic hatte am Vortag mit einer missverständlichen Formulierung den Eindruck erweckt, als hätte der Club bereits entschieden, Beckhams auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern. Ein Reporter hatte gefragt: "Wird Real den Vertrag von Beckham erneuern?" Darauf antwortete Mijatovic: "Nein. Wir haben den Vertrag noch nicht verlängert." Ein Clubsprecher stellte später klar, dass noch keine Entscheidung gefallen sei. (Von Hubert Kahl, dpa)

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