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Karl Geiger gewann zuletzt in Titisee-Neustadt.

© dpa

Rechtzeitig vor Olympia: Deutsche Skispringer im Aufwind

Bei der Vierschanzentournee lief es nicht optimal für die deutschen Skispringer. Inzwischen aber sind Karl Geiger und Co. wieder in Topform.

Der deutschen Skispringer kommen rechtzeitig vor den Olympischen Winterspielen in Peking immer besser in Form. An diesem Wochenende können sie das beim Heim-Weltcup in Willingen noch einmal unter Beweis stellen. Am Freitag gibt es einen Mixed-Wettbewerb und Samstag und Sonntag jeweils einen Einzelwettkampf. Es ist für die deutschen Springer nochmal eine Gelegenheit ihre aufsteigende Form zu beweisen.

Beim Weltcup zuletzt in Titisee- Neustadt konnten die Deutschen wieder starke Leistungen abrufen. Karl Geiger, der bei der Tournee „nur“ Vierter wurde und das Gelbe Trikot im Weltcup an den Japaner Ryoyu Kobayashi verlor, hat am vergangenen Wochenende beide Springen in Titisee-Neustadt gewonnen und sich die Führung zurückgeholt. „„Ich bin in sehr guter Form. In so guter Form – auch im Gesamtweltcup – wie noch nie“, sagte er danach.

Dazu sprang Markus Eisenbichler zweimal auf Rang drei und Stephan Leyhe auf Rang acht und zehn. Für Olympia nominiert wurden außerdem Constantin Schmid (Platz 9 und 16) und Pius Paschke (33., 31.). Sie erhielten den Vorzug gegenüber den Olympiasiegern Andreas Wellinger, dessen Nominierung wegen einer Corona-Infektion infrage stand, und Severin Freund, der die Norm für die Spiele knapp verpasste. „Ich bin sehr stolz auf die ganze Mannschaft“, sagte Bundestrainer Stefan Horngacher nach den starken Auftritten in der ARD. „Echt mega cool, muss man echt sagen.“

Wie vor vier Jahren, als Wellinger Gold auf der Normalschanze gewann und das Team Silber holte, scheinen die Medaillenränge nun wieder in Reichweite. Dieses Mal könnten Geiger und Eisenbichler in den Einzelspringen nach Medaillen greifen und auch im Teamspringen will man auf dem Podest stehen.

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Allerdings bleibt die Frage, wie aussagekräftig das Ergebnis von Titisee für Olympia ist, da bei dem Weltcup im eigenem Land Konkurrenten wie Marius Lindvik fehlten. Der Norweger hatte zuletzt in Bischofshofen und in Zakopane gewonnen, ist aber im Moment in Quarantäne. Auch fehlte ein Großteil des polnischen Teams sowie drei weitere starke norwegische Springer aufgrund von Corona-Infektionen und Verletzungen. Die Konkurrenz bei Olympia wird also stärker sein als bei diesem Weltcup, vor allem bleibt Ryoyu Kobayashi als Sieger der Vierschanzentournee ein Favorit für die Medaillen.

Neben dem Japaner sind auch die Norweger mit Halvor Egner Granerund, dem Gesamtweltcupsieger des Vorjahrs, und Marius Lindvik Favoriten für eine Medaille. Zusätzlich kommen die Slowenen um Anže Lanišek und die Österreicher um Jan Hörl und Stefan Kraft mit einer starken Mannschaft nach Peking und sind somit ebenfalls Konkurrenten um einen der vorderen Plätze im Teamwettbewerb.

Corona bleibt ein großer Gegner – und völlig unberechenbar

Größter Gegner könnte allerdings Corona werden und das Ergebnis – wie bei allen anderen Olympischen Wettbewerben – durcheinander würfeln. Auch bei den nominierten Springern weiß man noch nicht, ob sie sich noch vor Olympia anstecken. Falls sich deutsche Starter infizieren, würden Freund oder Wellinger noch ins Team nachrücken.

Da Kobayashi zuletzt die Einzelspringen nicht mehr dominierte und mehrere starke Nationalmannschaften nach Peking reisen, versprechen die Skisprungwettbewerbe spannend zu werden. Sicher ist: Die letzten Ergebnisse der deutschen Mannschaft geben in jedem Falle Anlass zu Optimismus.

- Der Autor absolviert derzeit ein Schülerpraktikum in der Sportredaktion des Tagesspiegels.

Ivo Tribukait

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