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Red Bull: Das Schicksal möge entscheiden

Unglückliche Entscheidungen sind eine Spezialität des Leiters des Formel-1-Rennstall Red Bull, Christian Horner.

Von Christian Hönicke

Der Leiter des Formel-1-Rennstalls Red Bull ist eher der antiautoritäre Typ, der sich gern mal von Motorsportberater Helmut Marko oder dem obersten Dosenherrn Dietrich Mateschitz dazwischen funken lässt. Und wenn er in dieser Saison Anweisungen erteilt hat, dann mitunter mit spektakulären Folgen. Da waren etwa der Unfall seiner beiden Piloten Sebastian Vettel und Mark Webber in Istanbul und die Frontflügel-Affäre in Silverstone. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass Red Bull deswegen am Ende trotz des unbestritten besten Autos im Feld schon wieder ohne Titel dasteht.

Die Formel 1 steuert auf die Entscheidung zu – und Red Bull auf ein Dilemma. Vettel hat bei noch zwei Rennen 25 Punkte Rückstand auf Fernando Alonso, zum Sterben zu viel, zum Leben zu wenig. Webber liegt mit nur elf Punkten hinter dem Ferrari-Piloten deutlich besser im Rennen. Vor dem Grand Prix in Brasilien am Sonntag denkt Horner deswegen über die (eigentlich verbotene) Stallregie nach. Es gebe „einen Punkt, ab dem die Mathematik diktiert, was der beste Ausgang für das Team ist“ – solange aber noch beide im WM-Rennen seien, werde sich an der Teamphilosophie nichts ändern.

De facto heißt das, dass sich Red Bull um eine Entscheidung drückt, solange es geht. Man mag Vettel noch nicht vom Tropf nehmen und hofft weiter auf die wundersame Auferstehung des Firmenlieblings. Das ist eine gute Nachricht für Vettel und alle Fans des ungebremsten Rennsports. Und eine noch bessere für Fernando Alonso.

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