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Fifa-Interimspräsident Issa Hayatou.

© dpa

Reformen bei der Fifa: Neuer Name, alte Mächte

Verhaftungen, Reformen, Frauenquoten – die Fifa stand am Donnerstag Kopf. Doch dass der krisengeschüttelte Weltfußballverband aufbricht in eine saubere Zukunft, das erwarten nur die kühnsten Optimisten. Ein Kommentar.

Die, die noch nicht verhaftet wurden, allen voran Interimspräsident Hayatou, sie wirkten erstmals hilflos. Wie sie so taten, als könnten sie das durch und durch korrupte System Fifa noch von innen reinigen. Dabei hat die Trutzburg in Zürich längst Risse in der Mauer. Die Reformen, die gestern verkündet wurden, wurden durch den Druck der Öffentlichkeit erzwungen. Und die Ergebnisse sollen wohl auch nur die Öffentlichkeit beruhigen.

Das Exekutivkomitee hat sich quasi selbst entmachtet, doch die Macht ist nicht weg. Das neue Fifa-Council ist nicht weniger anfällig für Manipulationen. Es sind letztlich die gleichen Leute, die die Fifa in die Bredouille gebracht haben. Die sechs Frauen im neuen Gremium, allesamt ohne echte Machtbasis, werden den Altmännerbund kaum aufsprengen.

Die größte Machtverschiebung ergibt sich an der Spitze, vom Präsidenten zum Generalsekretär und seinen direkten Untergebenen. Für den neuen starken Mann gelten auch die Amtszeitbeschränkungen nicht, die für andere Ämter eingeführt wurden. Es bleibt also dabei: Eine kleine Gruppe von Leuten kann über Millionendeals entscheiden. Das war gefährlich – und das bleibt gefährlich. Und das größte Strukturproblem bleibt ohnehin: eine Stimme für jeden kleinen Inselstaat, die am Ende leicht zu kaufen ist.

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