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Regionalliga Nord: Dynamo Dresden vor dem finanziellen Aus

Die Verantwortlichen bei Dynamo Dresden haben sich offenbar verrechnet. Weil zu wenige Zuschauer ins Stadion passen, steht der Verein vor der Pleite. Von der Stadt kann der Traditionsklub keine Hilfe erwarten - vorerst.

Fußball-Regionalligist SG Dynamo Dresden droht in drei Wochen die Zahlungsunfähigkeit. Wie der Verein am Freitag mitteilt, können ab April weder Gehälter und noch Verbindlichkeiten gezahlt werden. "Die Liquidität ist ab April nicht mehr gesichert", sagt Hauptgeschäftsführer Bernd Maas.

Im laufenden Etat fehlen 1,2 Millionen Euro. Viele Gelder sind den Angaben zufolge vorgezogen worden. "Nun sind keine Einnahmepotenziale mehr da", sagte Maas, der am Donnerstagabend die Vereinsmitglieder auf einer außerordentlichen Versammlung über das Finanzloch informiert hatte.

Weniger Zuschauer wegen Stadionumbau

Als Gründe für die prekäre Finanzsituation nennt Maas unter anderem fehlende Eintrittsgelder durch den Stadionneubau sowie hohe Personal- und Betriebskosten. Weil auf der Stadionbaustelle derzeit nur 9000 statt der eingeplanten 12.000 Zuschauer Platz finden, liegen die Defizite allein dort bei 560.000 Euro. Zudem scheiterten Gespräche mit einem Großinvestor in dieser Woche ergebnislos. Um die drohende Insolvenz noch abzuwenden, ruhen die Hoffnungen des Vereins nun auf Sponsoren und der Stadt Dresden. Sie sollen dem angeschlagenen Traditionsklub finanziell unter die Arme greifen.

Die Stadt äußert sich zurückhaltend: Eine bedingungslose finanzielle Bezuschussung sei hochproblematisch. "Gerade vor dem Hintergrund des Stadionneubaus wollen wir die SG Dynamo Dresden in solch einer Situation nicht alleine lassen“, sagte Rathaussprecher Kai Schulz. Allerdings ist ein städtisches Darlehen in seinen Augen nur die allerletzte Möglichkeit. (sf/dpa)

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