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Kaum zu stoppen. Rufat Dadashov traf bisher schon zehnmal für den BFC.

© dpa

Regionalliga: Warum Rufat Dadashov für den BFC Dynamo so wichtig ist

Rufat Dadashov vom BFC Dynamo ist einer der besten Stürmer in der Regionalliga Nordost. Er stand sogar schon Gianluigi Buffon gegenüber.

Was das Toreschießen angeht, ist Rufat Dadashov überaus variabel. Entweder er nimmt eine Flanke mit dem rechten Fuß im Strafraum an und schiebt ihn mit dem linken Fuß überlegt ins Tor; oder er winkelt seinen Fuß nur ein klein wenig an und lenkt den Ball so entscheidend ins Netz; oder trifft flach und nervenstark per Elfmeter.

Vor allem hat Dadashov in dieser Saison in der Regionalliga Nordost schon zahlreiche Tore erzielt, um diese Vielseitigkeit auch gebührend zu präsentieren. Ob in Auerbach, gegen Bautzen oder in Cottbus – zehnmal hat der 26-Jährige in den bisherigen zwölf Ligaspielen schon für den BFC Dynamo getroffen, dazu gehörte eine Serie mit acht Toren in fünf Spielen. Mit seinen zehn Treffern führt der Aserbaidschaner gemeinsam mit dem zurzeit verletzten Streli Mamba von Tabellenführer Energie Cottbus die Torjägerliste an.

„Wir freuen uns natürlich über seine Tore, sie sind wichtig“, sagt Trainer René Rydlewicz anerkennend. Schließlich ist der in Baku geborene Stürmer, der im Sommer vom Ligakonkurrenten ZFC Meuselwitz nach Berlin wechselte, bisher für fast ein Drittel der Tore beim BFC verantwortlich. „Ich bin einfach ein klassischer Stürmer“, beschreibt sich Dadashov selbst. Die Torgefahr empfindet er also als eine Art Selbstverständlichkeit.

Berti Vogts nominierte ihn für die Nationalelf

Und die scheint auch in der Familie zu liegen: Sein acht Jahre jüngerer Bruder Renat spielte in der Jugend bei RB Leipzig, ehe er Anfang des Jahres zu Eintracht Frankfurt wechselte und dort mit seinen 18 Jahren seit dem Sommer sogar im erweiterten Profikader steht.

Rufat Dadashov gönnt es seinem Bruder, der unlängst auch sein erstes Länderspiel für die aserbaidschanische Nationalmannschaft bestritt. Für ihn selbst liegt die Zeit im Nationaltrikot schon eine Weile zurück: 2013 debütierte er für Aserbaidschan, Berti Vogts war da noch der Nationaltrainer. „Das war überragend“, sagt Dadashov. Damals spielte er noch bei der zweiten Mannschaft des 1. FC Kaiserslautern. Auf einem Trainingslehrgang habe plötzlich Vogts vor ihm gestanden und ihm die Nominierung für das nächste Länderspiel mitgeteilt. „Da war ich baff“, sagt Dadashov.

Und Vogts’ Vertrauen in ihn sollte nicht enttäuscht werden: In seinem zweitem Spiel in der Startformation gegen Malta traf er gleich doppelt. Der Höhepunkt bleibt für ihn jedoch das Qualifikationsspiel für die EM 2016 im Oktober 2014 gegen Italien, bei dem er direkt neben Gianluigi Buffon stand. „Das war ein unglaubliches Gefühl. Das ist etwas ganz anderes, als das vorm Fernseher zu sehen“, erzählt Dadashov. Das Trikot des Welttorhüters durfte er dann sogar mit nach Hause nehmen. Es war jedoch eines seiner letzten Spiele für Aserbaidschan. Seitdem Vogts nicht mehr Nationaltrainer ist, wurde er nicht mehr nominiert.

Dadashov hat noch einige Ambitionen

Dadashov denkt zwar „gerne an die Zeit mit der Nationalmannschaft zurück“, doch derzeit zählt für ihn nur das Hier und Jetzt – beim BFC Dynamo in der vierten Liga. An diesem Freitag will er mit seinem aktuell zweitplatzierten Team gegen den Berliner AK die nächsten drei Punkte einfahren (19 Uhr/Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark). Ansonsten droht der Abstand auf Tabellenführer Cottbus weiter anzuwachsen.

Dadashov sieht das nicht so dramatisch: „Cottbus ist zwar schon neun Punkte vor uns, aber wenn wir weiterhin so konstant spielen und Cottbus patzt, dann sind wir da.“ Ein Aufstieg dürfte in dieser Saison trotzdem schwierig werden. Wie sieht es da mit seinen Zielen aus? „Die Ambitionen, einmal höherklassig zu spielen, sind in meinem Alter natürlich vorhanden“, sagt er. Doch über einen Wechsel denke er nicht nach. Wenn allerdings Dadashov weiter so vielseitig trifft – und der BFC den Cottbusern doch noch den Aufstieg streitig macht, könnte ein Wechsel ohnehin überflüssig werden.

Maurice Buley

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