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Torhüter Maikel Aerts in der Begegnung gegen Aachen am 7. Spieltag.

© dapd

Reha-Programm: Ein bisschen Geduld mit Maikel Aerts

Herthas Torhüter hat die ganze Woche nicht mit der Mannschaft trainiert, doch Trainer Babbel hofft auf einen Einsatz am Montag gegen Bochum.

Berlin - Marco Sejna hatte am vergangenen Wochenende eine Eingebung, sie kam nur um den Bruchteil einer Sekunde zu spät. Der Torhüter von Hertha BSC war schon auf dem Weg in die linke Ecke, als ihn die Ahnung beschlich, dass Markus Krösche den Ball vom Elfmeterpunkt wohl genau in die Mitte seines Tores schießen würde. Genau so kam es, der Ball flog zum 1:0 für den SC Paderborn ins Netz, Sejna, Herthas Torhüter Nummer zwei, war der geschlagene Held. Wäre er stehen geblieben, wäre der 38-Jährige wohl der Matchwinner gewesen, nachdem er seine Mannschaft zuvor mit mehreren Paraden überhaupt im Spiel gehalten hatte.

Doch so überzeugend Sejna vor einer Woche auch aufgetreten ist, es ist gut möglich, dass er am Montag wieder auf die Ersatzbank muss. Herthas Trainer Markus Babbel hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass Maikel Aerts gegen den VfL Bochum seinen angestammten Platz in der Mannschaft wieder einnehmen kann.

Das ist insofern bemerkenswert, als der Holländer auch gestern noch nicht mit der Mannschaft auf dem Trainingsplatz stand. Er hat am Freitag wieder ein Reha-Programm für sein lädiertes Knie absolviert. Mitte Oktober hatte sich Aerts das Kreuzband angerissen. Der Holländer verzichtete auf eine Operation, ließ sich in seiner Heimat von einem Spezialisten konservativ behandeln – und stand zweieinhalb Wochen später schon wieder auf dem Platz. Doch das Knie zeigte eine Reaktion und Aerts musste erneut pausieren. Bessert sich sein Zustand nicht, müsste er wohl doch noch operiert werden.

Heute wird zumindest eine Vorentscheidung fallen, ob Aerts am Montag gegen den VfL Bochum tatsächlich einsatzfähig ist. Sollte er wieder nicht trainieren können, würde er auf keinen Fall spielen. Laut Trainer Babbel soll der Torhüter vor einem Einsatz mindestens zwei Trainingseinheiten absolviert haben, „sonst tun wir ihm keinen Gefallen“.

Als der Holländer im Spiel gegen Ingolstadt nach nur 17 Tagen Pause wieder im Tor stand, wurde das bei Hertha noch mit großem Wohlwollen aufgenommen. „Es hat mich wahnsinnig gefreut, dass wir so einen Typen haben“, sagte Manager Michael Preetz. „Er hat die richtige Mentalität für den Aufstiegskampf.“ Inzwischen fällt die Bewertung etwas anders aus – obwohl an richtigen Typen nach der ersten Niederlage in der Zweiten Liga erhöhter Bedarf besteht. „So löblich es war, dass er so schnell zurückgekommen ist und er einige Spieler mit seiner Art angesteckt hat“, sagt Babbel. Er will es als Ausdruck seiner Geduld verstanden wissen, dass Aerts diese Woche mit Reha-Training beschäftigt war. Er wolle nichts übers Knie brechen, sagt Babbel. „Ich muss kein Risiko eingehen, weil wir auf der Torhüterposition keine Not haben.“ Es gibt schließlich noch Marco Sejna.

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