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Sport: Reizen in der Hauptstadt

Manager Rolf Rüssmann könnte in nächster Zeit zu einem gefährlichen Gegner für Trainer Felix Magath werden. Die beiden pflegen zwar ein freundschaftliches Verhältnis, hinter den Kulissen aber geht es um die Macht.

Manager Rolf Rüssmann könnte in nächster Zeit zu einem gefährlichen Gegner für Trainer Felix Magath werden. Die beiden pflegen zwar ein freundschaftliches Verhältnis, hinter den Kulissen aber geht es um die Macht. Magath, so heißt es in Schwaben, habe die besseren Karten und verabscheue Niederlagen zutiefst. Er hat den Klub nicht nur vor dem Abstieg in die Zweite Fußball-Bundesliga gerettet und kommt mit den jungen Spielern bestens aus, Felix Magath hält sich für den besseren Mann.

Neulich, es muss ein Anflug von Hochmut gewesen sein, schenkte der frühere Nationalspieler Magath seinem Kontrahenten ein Fachbuch, damit der endlich den Weg von der "Skat Kreisliga in die Skat Bundesliga" finden könne. Der ebenfalls frühere Nationalspieler Rüssmann lachte laut und meinte: "So ein Sauhund, das kriegt der zurück." Da hockt die fröhliche Skatrunde dann in den Mannschaftshotels bei den Auswärtsspielen und sie zocken stundenlang mit Assistenztrainer Seppo Eichkorn und Torwartrainer Jochen Rücker.

Vieles wirkt in diesen Tagen spielerisch leicht in Stuttgart. Junge Mannschaft, ein geläuterter Trainer, ehemals ein Spielerfeind, selbst Präsident Manfred Haas kann nach dem 15-Millionen-Einkauf Fernando Meira Erfolge seiner lange belächelten Beteiligungs GmbH vermelden, in die Gönner stille Einlagen einbringen. Hinter dieser Leichtigkeit steckt ein Konzept mit recht festen Regeln. Rüssmann spielt den bösen Buben, greift die Mannschaft an, wenn es sein muss und Felix Magath, hält sich zurück.

Dabei ist es immer noch kein Vergnügen, unter dem ausdauernden Jogger zu trainieren. Aber in vertrauter Runde gestand Magath fast selbstanklagend ein, manches, was er früher so verlangt habe von seinen Spielern, mache er heute auf keinen Fall mehr. Aus seiner Haut jedoch er doch nicht ganz. Nach der 2:3-Heimniederlage gegen Nürnberg durfte er nach Herzenslust mahnen und klagen. Doch erst nächstes Jahr will der Franke mit dem VfB hoch hinaus. Das gilt auch für Rolf Rüssmann und sein Skatspiel. Magath muß so oder so auf der Hut sein.

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