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Sport: Rempler am Beckenrand

Schwimmtrainer Lange gerät mit Athlet Thiele in Streit

Berlin . Fest steht nur, dass es in der Alsterdorfer Schwimmhalle am Montagmorgen am Beckenrand einen Riesenkrach gab. Jens Thiele, WM-Fünfter von 2003 mit der 4-x-100-m-Freistilstaffel, und Dirk Lange, Bundesstützpunkttrainer, startten sich, nur Zentimeter voneinander getrennt, wütend in die Augen. Ein monatelanger Streit war eskaliert. Nur: Wie kam’s dazu? Thiele sagt: „Lange hat mich unvermittelt mit dem Ellenbogen geschlagen. Als ich fragte, was sein Problem sei, schrie er: ,Du bist das größte Problem in der Halle.’“ Lange sagt: „Er hat mich angerempelt und heftig beschimpft. Das kann ich mir nicht gefallen lassen.“ In einer E-Mail an Kai Steinbrunn, Zweiter Vorsitzender des Hamburger Schwimmverbandes, schrieb Lange freilich, dass er Thiele unabsichtlich gerempelt habe. Darauf sei es zum Streit gekommen. Es gibt zwar Zeugen, aber die haben nichts gehört. Sie hätten zu weit weg gestanden, sagten sie, und nur gesehen, dass sich Thiele und Lange angestarrt hätten.

Thiele will nun weg von Hamburg, „weil ich mir das nicht bieten lassen kann“. Der Vorfall wird heute Thema bei der Trainertagung des Deutschen Schwimmverbandes (DSV) sein. „Sollte ein Trainer handgreiflich geworden sein, ist das unverzeihlich“, sagt ein DSV-Toptrainer. Lange hatte Thiele zwei Jahre lang trainiert, bis der sich von ihm im Streit trennte und in die USA ging. Seit April 2003 ist Thiele wieder in Hamburg. „Seither beschimpft er mich im Training und im Wettkampf aufs Übelste“, sagt der 23-Jährige. Lange räumt „Spannungen“ ein. „Aber ich habe ihn nie beschimpft.“ Auch Steinbrunn hat von üblen Ausdrücken nie etwas gehört. „Das hätten wir erfahren und wären eingeschritten.“

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