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Sport: Rennen um die Zukunft

Formel-1-Star Montoya fährt für einen neuen Vertrag

Indianapolis - Das größte und wichtigste Autorennen der USA hat Juan Pablo Montoya im Jahr 2000 gewonnen, doch in der Formel 1 ist der Kolumbianer noch immer nicht so richtig in Fahrt gekommen. Sieben Siege und zwölf Polepositionen vor seinem 95. Rennen an der Stätte seines größten Erfolges sind eine eher magere Bilanz für den McLaren-Mercedes-Fahrer. Mit großen Hoffnungen hatte der Südamerikaner als frisch gekürter Gewinner der legendären „Indy 500“ im Jahr 2001 sein Formel-1-Abenteuer beim damaligen Williams-BMW-Team begonnen.

Seit dem vergangenen Jahr fährt der 30-Jährige für den Rivalen McLaren-Mercedes, seinen Wechsel hatte er schon lange vorher verkündet. Schon nach dieser Saison läuft sein Vertrag beim britisch-deutschen Rennstall aus. „Ich weiß nicht was wird. Ich schaue mir gerade alles an. Wir werden sehen“, sagte er vor dem Großen Preis der USA am Sonntag (19 Uhr/RTL und Premiere). Montoya sieht nicht allzu schwarz, glaubt fest an eine Zukunft in der Formel 1. „Ich habe ein sehr gutes Gefühl. Aber ich trage meine Verhandlungen nicht an die Öffentlichkeit. Ich rede nicht mit der Presse, sondern mit Teams“, sagte er.

Nach dem bereits für die nächste Saison feststehenden Wechsel des spanischen Weltmeisters Fernando Alonso von Renault zu McLaren-Mercedes, ist beim britisch-deutschen Team im nächsten Jahr nur noch ein Platz frei. Die Auswahl könnte zwischen Montoya und dessen Teamkollegen Kimi Räikkönen getroffen werden. Allerdings soll der Finne bereits bei Ferrari im Wort stehen. Als Alonsos neuer Teamkollege wird jedoch nicht Montoya gehandelt, sondern der junge Brite Lewis Hamilton oder Testfahrer Gary Paffet, der in der Saison 2005 das Deutsche Tourenwagen-Masters gewonnen hat, gehandelt. Der Kolumbianer wird seinen Platz bei McLaren-Mercedes wohl nur noch mit Superleistungen in den letzten neun Rennen der Saison retten können.

Zuletzt in Kanada vor 120 000 Zuschauern überholte er zwar beim Start den Rekordweltmeister Michael Schumacher, doch dann wollte er einmal mehr zu viel. Nach einem frühen Zusammenstoß mit dem Wiesbadener Williams-Piloten Nico Rosberg war das Rennen in Montreal für den als Heißsporn bekannten Fahrer beendet.

In den Mittleren Westen der USA ist er nun sehr gerne zurückgekehrt. „In Indianapolis erkennen mich ziemlich viele Menschen“, sagt Montoya. Dabei hatte der Kolumbianer im Jahr 2003 in einem Dreikampf mit Michael Schumacher und seinem jetzigen Teamkollegen Kimi Räikkönen seine Chance auf den Weltmeistertitel ausgerechnet in Indianapolis verspielt. Es war damals besonders bitter für ihn, eine Niederlage genau an jenem Ort zu beziehen, an dem sein Stern aufgegangen ist.

Das alles zählt längst nicht mehr, wenn es um die Zukunftsplanung des Kolumbianers geht. Den Glauben an ein großes Rennen hat er jedoch noch längst nicht aufgegeben. Obwohl es Montoya in Indianapolis in der Formel 1 noch nicht auf das Podest geschafft hat, will er diesmal voll angreifen. Im Kampf um seine Zukunft bleiben einzig Siege die besten Argumente. dpa

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