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Abräumer. Axel Witsel verleiht der BVB-Defensive die nötige Stabilität.

© Patrik Stollarz/AFP

Reviernachbarn der Gegensätze: Warum die Stabilität den BVB von Schalke unterscheidet

Dass Borussia Dortmund den Schalkern enteilt, hat nicht nur mit den jungen Wilden zu tun. Sondern vor allem mit der Transferpolitik des Sommers.

Jugend forscht hieß es bei Dortmund und Schalke am fünften Spieltag. Der Altersdurchschnitt lag bei beiden Teams unter 25 Jahren. Der BVB schickte mit dem wiedergenesenen Jacob Bruun Larsen und Achraf Hakimi 20- beziehungsweise 19-Jährige ins Rennen, die sofort trafen. Gerade die Geschichte von Bruun Larsen ist interessant: Als Stammspieler vorgesehen, verletzte er sich vor dem Pokalspiel in Fürth und greift erst jetzt wieder richtig ein - und nimmt die Rolle ein, die für ihn vorgesehen war. Hakimi, der von Real Madrid ausgeliehen ist, durfte zum ersten Mal von Beginn an ran, weil Lukasz Piszczek seine wohlverdiente Pause erhielt.

Bei Schalke spielte Suat Serdar mal wieder, machte seine Sache auf der Zehn nicht schlecht, blieb aber ebenso torlos wie der ebenfalls 21-jährige Stürmer Cedric Teuchert, dessen frühes Tor wegen Abseits noch zurückgenommen wurde. Jetzt werden viele sagen, dass es auch mit Spielglück zu tun hat, dass Dortmund durch Böcke in der Nürnberger Defensive schnell Richtung Sieg marschieren konnte, und die Schalker durch das Abseitstor und dem anschließenden Torwartfehler von Ralf Fährmann sich nicht mehr retten konnten.

Schalkes Mittelfeld-Achse ist auseinandergebrochen

Der große Unterschied ist aber die Stabilität, die der BVB hat und die auch S04 in der vergangenen Saison ausgemacht hat, der Tedesco-Elf aber jetzt abhanden gekommen ist. Schalkes Manko: Die Offensive ist mit Mark Uth und Co. noch verstärkt worden, die stabile Achse im Mittelfeld, die mit Max Meyer und auch Leon Goretzka stand, auseinandergebrochen. Nabil Bentaleb ist wie schon zum Ende der vergangenen Saison ein Schatten seiner selbst, und Sebastian Rudy hat seine Rolle im Schalker Mittelfeld noch nicht so recht gefunden.

Gesprächsbedarf. Sebastian Rudy hält noch nicht das, was sich Trainer Tedesco von ihm verspricht.
Gesprächsbedarf. Sebastian Rudy hält noch nicht das, was sich Trainer Tedesco von ihm verspricht.

© Guido Kirchner/AFP

Ganz anders sieht es bei der Borussia aus. Axel Witsel und Thomas Delaney sind voll eingeschlagen und bilden ein echtes Bollwerk vor der Abwehr. Dass der BVB mit Julian Weigl noch nachlegen konnte - ein Luxusproblem. Dieses Problem geht sogar so weit, dass WM-Torschütze Mario Götze noch keine einzige Bundesliga-Minute absolvieren durfte und zum wiederholten Male nicht im Kader stand. Seine Qualitäten auf der Acht werden nicht benötigt. Drei Gegentore hat Dortmund erst kassiert, denen stehen - begünstigt durch den Kantersieg gegen Nürnberg - 15 Tore gegenüber. Die Schalker stehen bei 2:9.

Aus einer geordneten Defensive heraus umschalten und Tore schießen. Damit ist S04 im vergangenen Jahr auf einer Erfolgswelle zur Vize-Meisterschaft gesurft. Die Stabilität, die die Gelsenkirchener ausgemacht hat, muss Tedesco seinem Team wieder einimpfen und helfen, die Rote Laterne abzugeben. Die Vize-Meisterschaft wird in diesem Jahr ohnehin Schwarzgelb holen, die die Problemzone vor der Abwehr erkannt und mit Leben gefüllt haben. Die Problemzone, die nun der Reviernachbar hat.

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