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Verflixt nochmal. Heinevetter und die Füchse verspielten beim HSV eine Führung. Foto: dpa

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Sport: Richtig Bitter

Beim 25:28 gegen den HSV Hamburg verzweifeln die Füchse Berlin am gegnerischen Keeper.

Hamburg - Sie hatten lange geführt, mit 23:21 lagen die Füchse in der 47. Minute vorn – beste Voraussetzungen für einen Auswärtssieg. Doch dann begann die Phase des Johannes Bitter: Der Keeper des HSV Hamburg parierte nun fast alle Bälle, die auf sein Tor flogen. In Minute 57, nachdem Stefan Schröder zum 27:24 getroffen hatte, war die Partie verloren. Nach der 25:28 (14:15)-Niederlage waren die Füchse aber vor allem froh, dass Ivan Nincevic wieder zu sich gekommen war. Der Linksaußen war kurz vor Schluss nach einem Zusammenprall bewusstlos zusammengesunken.

„Wir haben in der letzten Phase zu viel verworfen, deshalb war der HSV-Sieg verdient“, sagte Füchse-Kapitän Torsten Laen, während sich seine Teamkollegen noch heftig über das Foul von Torsten Jansen an Nincevic aufregten. „Das war unsportlich“, schimpfte Johannes Sellin.

Im Hinspiel hatten die Füchse den Gegner noch mit 37:27 deklassiert, aber das war noch ein anderer HSV. Damals fehlte mit Torwart Johannes Bitter ein wichtiger Akteur, mit dessen Genesung in der Rückrunde auch die seines Klubs einhergegangen war. Auch gestern demonstrierte der Deutsche Meister von 2011 wieder seine größte Qualität: Die 6:0-Deckung mit Igor Vori und Domagoj Duvnjak im Zentrum stellte die Offensive der Berliner in der ersten Viertelstunde vor arge Probleme.

Überhaupt gelang den Gästen aus dem Positionsspiel heraus wenig. Symptomatisch war eine Szene von Spielmacher Bartlomiej Jaszka, der einen Ball ins Seitenaus warf, im Gegenzug erhöhte Marcin Lijewski auf 8:4 für den HSV (14.). Doch plötzlich ging ein Ruck durch das Füchse-Team. Initiator war wieder einmal Regisseur Jaszka, der nun brillante Szenen hatte. Fünfmal traf der Pole in den ersten 20 Minuten, unter anderem zum zwischenzeitlichen 8:9 (20.).

Da nun auch die Berliner 6:0-Deckung besser justiert war, kam auch Füchse-Torwart Silvio Heinevetter ins Spiel: Seine Ballgewinne leiteten Tempogegenstöße ein, und als Evgeni Pevnov einen solchen nutzte, führten die Füchse plötzlich mit 12:10 (25.). Und doch lagen sie zur Halbzeit mit einem Tor zurück, weil der HSV eine doppelte Überzahlsituation clever ausspielte.

Nach der Pause erhöhten beide Deckungsreihen noch einmal spürbar die Intensität. Die Folge war eine sinkende Torquote: Bitter und Heinevetter parierten nun serienweise Würfe, Petr Stochl lenkte zudem einen Strafwurf Hans Lindbergs ab (37.) – und als Torsten Laen am Kreis von Börge Lund eingesetzt wurde, führten die Füchse erneut ( 19:17/40.). Allerdings konnten sich die Gäste zu keinem Zeitpunkt des Gegners entledigen. Zu oft stand ihnen Torwart Bitter im Weg. Sieben Minuten vor Schluss lagen die Füchse nach drei Treffern des Hamburger Rechtsaußen Stefan Schröder mit 22:23 zurück.

In der Schlussphase reichte es dann nicht mehr zum Auswärtssieg, der den vierten Platz abgesichert und zudem Chancen auf Rang drei gewahrt hätte, der wiederum zur direkten Qualifikation für die Champions League berechtigt. Stattdessen hatte der HSV den Rückstand auf die Berliner in der Tabelle auf einen Punkt verkürzen können. Erik Eggers

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