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Sport: Richtig gutes Fußballwetter Nürnberg besiegt

den VfL Wolfsburg 1:0

Nürnberg - Es dauerte eine ganze Weile, bis Jan Koller endlich vom Feld kam. Es schien ihm besonders wichtig, wirklich in jede Ecke des Stadions zu winken. Und außerdem hingen viele seiner Kollegen am roten Trikot des Mannes, der dem 1. FC Nürnberg das letzte kleine Fünkchen Hoffnung im Abstiegskampf bewahrte. Der tschechische Nationalspieler war in der Winterpause mit großen Hoffnungen aus Monaco nach Nürnberg gekommen und zuletzt auf der Bank gelandet. Sein Gewaltschuss zum 1:0-Endstand gegen den VfL Wolfsburg, der dem „Club“ drei wichtige Punkte im Kampf um die Klasse brachte, war erst sein zweites Saisontor. Entsprechend erleichtert war der baumlange Stürmer nach dem Wiederholungsspiel gegen Wolfsburg. Die Partie war am 11. April nach starken Regenfällen zur Pause beim Stand von 1:0 abgebrochen worden. „Wir sind wieder da. Das war ein wichtiges Tor für die Mannschaft und auch für mich“, sagte Koller nach dem ersten Heimsieg seit dem 9. Dezember.

Nürnberg begann stark und nach dreizehn Minuten rannte Koller zum ersten Mal jubelnd zu den Fans. Sein Kopfballtor wurde aber wegen Abseits nicht anerkannt, Koller merkte es als Letzter im Stadion. Dann war da Marek Mintals Schuss, den Wolfsburgs Torwart Diego Benaglio irgendwie zur Ecke abwehrte. Und schließlich der Kopfball an die Latte, mit dem Robert Vittek Pech hatte. Danach wirkten die Nürnberger verunsichert, für die bis dahin schwachen Wolfsburger köpfte Edin Dzeko knapp vorbei. Es wäre fraglich gewesen, ob sich der FCN von einem Rückstand erholt hätte. Er verlor die Kontrolle über das Spiel und brauchte eine ganze Weile, um sie wieder zurück zu erkämpfen. Bis zur Einwechslung von Angelos Charisteas in der 61. Minute sprang nicht mehr als ein Schuss von Ivan Sajenko heraus. Dann schlug Marcel Schäfer den Ball für den bereits geschlagenen Benaglio von der Linie, kurz darauf wehrte Benaglio einen Schuss von Mintal mit einem Reflex zur Ecke ab.

Dem „Club“ lief die Zeit davon, die Stimmung wurde angespannter. Bis schließlich Jan Koller zehn Minuten vor Schluss all seine Wut in den entscheidenden Schuss legte. „Koller war auf den Punkt da. Ich gönne ihm dieses Tor ganz besonders“, sagte Nürnbergs Trainer Thomas von Heesen. Er lobte das ganze Team: „Das ist das Maß, das wir brauchen, um die Liga zu halten.“ Selbst Wolfsburgs Trainer Felix Magath hatte Aufmunterndes für seinen Ex-Verein parat: „So wie der ,Club’ heute aufgetreten ist, muss man sich keine Sorgen machen.“ Das wird sich nächste Woche zeigen, wenn der jetzige 17. der Tabelle auf den 15. aus Bielefeld trifft. „Wir sind alle sehr erleichtert, aber, wenn wir in der Liga bleiben wollen, müssen wir jetzt Bielefeld schlagen“, sagte Jan Koller. Oliver Trust

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