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Enger zusammengerückt. Chris Kaman (r.) ist nach Dallas zu seinem Nationalmannschaftskollegen Nowitzki gewechselt. Ab heute sind beide in Berlin. Foto: dapd

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Sport: Riesen zum Anfassen

Nowitzki und die Mavericks sind ab heute in Berlin.

Berlin - Die Karten sind natürlich längst weg, die Arena am Ostbahnhof war schließlich schon nach einer knappen Stunde ausverkauft. Den Besuch der Dallas Mavericks am 6. Oktober in Berlin wollten sich viele Basketballfans nun einmal nicht entgehen lassen. Aber auch wer keine Tickets für das Spiel des Teams von Dirk Nowitzki gegen Alba an diesem Sonnabend mehr bekommen hat, kann in den kommenden Tagen in der Stadt zumindest einen Blick auf den deutschen Star und seine Mitspieler oder ein Autogramm erhaschen.

Die Delegation aus der nordamerikanischen Profiliga NBA landet am Donnerstagmorgen in Berlin und wird standesgemäß im Hotel Adlon residieren. Die Mavericks befinden sich auf einer Werbetour in Europa, nach dem Spiel in Berlin reisen sie weiter nach Spanien, wo sie am 9. Oktober beim FC Barcelona antreten. Vorher wird die NBA mit dem ihr eigenen Sendungsbewusstsein versuchen, die Deutschen für ihre Stars, ihren Sport und ihr Image zu begeistern. Dazu gehört ein breit gefächertes gesellschaftliches Engagement. So hat die Liga in Berlin im Köpenicker Mellowpark (An der Wuhlheide 256) einen Basketballplatz gebaut. Der wird am heutigen Donnerstag um 15 Uhr von NBA-Chef David Stern, Dirk Nowitzki und seinen Mitspielern eröffnet. Die US-Profis werden dabei mit ausgewählten Berliner Schülern eine kleine Show-Trainingseinheit absolvieren. Am Donnerstagabend und Freitagvormittag trainieren die Mavericks noch zweimal in der Arena am Ostbahnhof, dann allerdings ohne Zuschauer. Näher heran dürften Fans in der so genannten Fanzone der NBA kommen. Am Freitag von 15 bis 21 Uhr und am Sonnabend von 12 bis 19 Uhr präsentiert sich die Liga auf dem Potsdamer Platz. Spieler und Cheerleader der Mavericks sollen dort ebenso vorbeischauen wie der ehemalige deutsche NBA-Profi Detlef Schrempf und der Serbe Predrag Stojakovic, der 2011 mit Nowitzki den NBA-Titel gewann. Für den Würzburger steht am Freitagabend noch ein illustrer Einzeltermin an: Der 34-Jährige erhält von der Deutsch-Amerikanischen Handelskammer den Transatlantic Partnership Award, den vor ihm unter anderem Hans-Dietrich Genscher, Bill Gates oder Arnold Schwarzenegger verliehen bekommen haben.

Für Nowitzkis Team ist die Reise nach Europa bei aller angenehmer Aufmerksamkeit allerdings auch ein kleines Ärgernis in der kurzen Saisonvorbereitung. „Es ist schon zeitaufwendig, in der Pre-Season einen Trip nach Europa zu machen“, sagte Nowitzki der dpa. „Aber ich hoffe, wir können die Zeit nutzen, um uns als Mannschaft besser kennenzulernen.“ Schlüsselspieler wie Jason Kidd und Jason Terry haben die Mannschaft verlassen, dafür kam eine ganze Reihe neuer Profis. Erst vor ein paar Tagen haben die Teams das Training wieder aufgenommen, die Saison beginnt am 30. Oktober. „Wir haben eine solide Mannschaft, aber wir müssen abwarten, wie wir zusammenpassen und wie schnell sich die Neuzugänge integrieren können“, sagte Nowitzki.

Unklar ist noch, ob Nowitzkis Nationalmannschaftskollege Chris Kaman am Sonnabend spielen kann. Der in Michigan geborene Kaman, der deutsche Vorfahren hat und seit 2008 für Deutschland spielt, laboriert noch an Rückenproblemen. Im Sommer war der 30-Jährige von New Orleans nach Dallas gewechselt. Nowitzki erhofft sich eine Menge von der Verstärkung unter den Körben. „Chris Kaman ist wahrscheinlich der beste Offensiv-Center, mit dem ich je in Dallas zusammengespielt habe. Ich freue mich, dass er bei uns ist“, sagte Nowitzki.

Albas Basketballer werden jedenfalls alles versuchen, um im Vergleich mit den US-Stars gut auszusehen. Vielleicht sind die NBA-Profis am Sonnabend auf dem Feld ja auch schon müde von ihren zahlreichen anderen Terminen. Lars Spannagel

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