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Sieger in mehrfacher Hinsicht. Robert Harting.

© dpa

Robert Harting: Markiges Vorbild

Der Berliner Robert Harting ist nicht nur im Diskusring weltmeisterlich, sondern auch abseits des Stadions ein Gewinn für den Sport, findet unser Autor.

Da war er wieder, der Robert Harting. So erwartbar wie sein Triumph im Moskauer Stadion bei der Leichtathletik-WM war der folgende Auftritt des besten Diskuswerfers der Welt. Das Spiel mit den Fotografen, das Zerreißen des Shirts, die Ehrenrunde. Alles oft gesehen und von vielen vielleicht gar nicht so gemocht, das etwas prollige, Männlichkeit unterstreichende Ritual des kräftigen Berliners. Aber es wird zur schönen Gewohnheit. Robert Harting ist eine ganz starke Marke in der Leichathletik, in der Erfolge deutscher Athleten zu wenig selbstverständlich sind. Harting gibt aber nicht nur der deutschen Leichtathletik ein erfolgreiches Gesicht: Er siegt auch für den Sport.

Harting ist eine Ausnahme im deutschen Sportgeschäft, in dem es vor allem im Fußball Geld zu verdienen gibt. Sicher helfen seine Erfolge denjenigen, die ihre Jagd auf Medaillen vor allem gestützt auf die Deutsche Sporthilfe bestreiten müssen, nicht unmittelbar. Aber Harting gewinnt Aufmerksamkeit für die Leichtathletik und er zeigt, was im Erfolg möglich ist. Denn er ist auch sein eigener Vermarktungsweltmeister. Markige Worte gehören dazu wie Werbeauftritte für Berliner Möbelhäuser. Ein Mannschaftsportler sei immer nur Teil der Mannschaft, hat Harting unlängst gesagt. Daher bringe ein Fußballer von Hertha BSC als Werbeträger im Normalfall weniger als er.

Wenn es um die Außendarstellung geht, ist der Student der Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation so professionell wie im Diskusring. Einer, der vielen Sportlern Mut machen sollte.

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