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Auf den Schultern in das Finale: Roger Federer führte das Schweizer Team mit zwei Einzelsiegen erstmals seit 22 Jahren wieder ins Davis-Cup-Finale und darf auf die letzte ihm noch fehlende Trophäe hoffen.

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Roger Federer im Davis-Cup-Finale: Schweiz trifft auf Frankreich

Roger Federer hat fast alles gewonnen - außer den Davis Cup. Im November hat er dazu die Chance, wenn er mit der Schweiz im Finale auf Frankreich trifft.

Auf den Schultern seines Teamkollegen Stan Wawrinka und Kapitän Severin Luethi ließ sich Roger Federer durch die Halle tragen. Der Altmeister führte das Schweizer Team mit zwei Einzelsiegen erstmals seit 22 Jahren wieder ins Davis-Cup-Finale und darf damit weiter auf die letzte ihm noch fehlende Trophäe hoffen. Mit einem 6:2, 6:3, 7:6 (7:4) über Fabio Fognini machte der Rekord-Grand-Slam-Champion am Sonntag in Genf den Sieg über Italien perfekt. Im Endspiel des bedeutenden Mannschafts-Tenniswettbewerbs müssen Federer und Australian-Open-Gewinner Wawrinka nun vom 21. bis 23. November in Frankreich ran. Die Franzosen setzten sich im zweiten Halbfinale mit 4:1 gegen Tschechien durch.

„Es ist fabelhaft, diesen Moment zu teilen“, sagte Roger Federer, der gegen Fognini nur im dritten Satz leichte Probleme hatte, als er beim Stand von 1:2 drei Breakbälle abwehren musste. Mit ausgelassenen Sprüngen über den Platz feierte der 33-Jährige vor 18 400 Zuschauern den großen Erfolg - und das nur knapp eine Woche nach seinem Halbfinal-Aus bei den US Open.

Jahrelang hatte Federer den Wettbewerb gemieden und mehr Wert auf seine Einzelkarriere gelegt. Mit dem Weltranglisten-Vierten Wawrinka an seiner Seite bietet sich dem Superstar nun die Chance, den Davis Cup zum ersten Mal zu gewinnen. Bei ihrer bisher einzigen Endspielteilnahme 1992 verloren die Eidgenossen gegen die USA.

Die Pause für Roger Federer am Samstag machte sich bezahlt

Ausgeruht ging Federer in den Schlusstag des kräftezehrenden Wochenendes unmittelbar nach dem letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres. Die Pause im Doppel am Samstag machte sich bezahlt, auch wenn das Schweizer Duo Wawrinka und Marco Chiudinelli 5:7, 6:3, 7:5, 3:6, 2:6 gegen Simone Bolelli und Fognini verlor. So konnte Federer unter dem großen Jubel seiner Landsleute am Sonntag alles klar machen. Auch sein erstes Einzel am Freitag gegen Bolelli gewann er mühelos in drei Sätzen.

Die französische Mannschaft um die Weltklassespieler Richard Gasquet, Jo-Wilfried Tsonga und Gaël Monfils will Federers Davis-Cup-Krönung nun verhindern. In Paris beendeten die Franzosen erstmal die Siegesserie der Tschechen, die 2012 und 2013 im Davis Cup triumphierten. Der letzte Erfolg Frankreichs liegt 13 Jahre zurück. „Wir sind sehr stolz und glücklich und es ist großartig, gegen Tschechien zu gewinnen, weil sie ein sehr schwieriges Team im Davis Cup sind“, sagte der Weltranglisten-21. Gasquet. „Für uns ist es eine große Ehre.“ Der Halbfinal-Erfolg der Franzosen, die im Viertelfinale das deutsche Team besiegt hatten, stand schon nach dem Doppel am Samstag fest.
Gasquet und Tsonga gewannen nach einem Satzrückstand mit 6:7 (4:7), 6:4, 7:6 (7:5), 6:1 gegen Radek Stepanek/Tomas Berdych den entscheidenden dritten Punkt. Am Ende stand es 4:1: Jiri Vesely holte durch das 6:4, 6:3 gegen Julien Benneteau den tschechischen Ehrenpunkt. Monfils besiegte zum Abschluss Lukas Rosol 5:7, 6:4, 7:5.

Die USA spielt unterdessen auch im kommenden Jahr in der Weltgruppe. Bob und Mike Bryan deklassierten im Doppel die Slowaken Norbert Gombos/Lukas Lacko mit 6:1, 6:2, 6:1 und sicherten dem US-Team damit den Sieg. Nach einer Erstrunden-Niederlage gegen Großbritannien musste die USA ebenso in die Relegation wie Australien. Die Australier schafften mit einem ungefährdeten Playoff-Sieg gegen Usbekistan ebenfalls den Klassenverbleib. Die Australier hatten ihr Weltgruppen-Auftaktspiel in diesem Jahr gegen Frankreich verloren. (dpa)

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