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Kopf im Sand. Der Berliner Julius Brink und sein Teamkollege Jonas Reckermann schieden im deutsch-deutschen Duell überraschend aus. Foto: dpa

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Sport: Romanelli fordert die Favoriten

Köfers Pferd startet beim Buddenbrock-Rennen.

Berlin - Er ist Schauspieler – doch er bezeichnet sich gerne als ältester Trabrennfahrer Deutschlands. Denn pfeilschnelle Pferde sind die große Leidenschaft von Herbert Köfer. Dass der schon 91 Jahre alte Berliner in DDR-Fernsehserien wie „Rentner haben keine Zeit“ mitspielte, war offenbar kein Zufall. Denn der Titel der Serie entspricht seinem Lebensmotto – Köfer ist ein energiegeladener und rastloser Mensch, der trotz seines hohen Alters keine Risiken scheut und in seiner Freizeit mit den Trabern in höllischer Geschwindigkeit über die Sandpisten rast und schon mehrfach aus dem Sulky gestürzt ist. Am Sonntag (ab 13.30 Uhr) geht der Schauspieler ein weiteres sportliches Risiko ein. Gemeinsam mit seinen Rennstallpartnern, dem Ehepaar Marina und Georg Radde, hat Köfer ein Pferd für die Generalprobe für das große Mariendorfer Derby in drei Wochen genannt: den Hengst Romanelli.

Der dreijährige Traber wird bei dem mit 25 000 Euro dotierten Buddenbrock-Rennen jedoch nicht mehr als ein Außenseiter sein im Vergleich mit den besten deutschen Pferden. Köfer nimmt die Fahrleine von Romanelli am Sonntag natürlich nicht selber in die Hand – im Sulky des Hengstes wird dann Kay Werner sitzen, ein erfahrener Mariendorfer Trabrennfahrer. Dass Werner und Romanelli sich zu einem Erfolgsteam entwickeln könnten, deuteten die beiden vor wenigen Tagen bereits beim ersten gemeinsamen Start an.

Zudem gibt Romanellis Abstammung Grund zur Hoffnung: Seine Mutter Donna Lisa war ein Rennpferd der Extraklasse, das stolze 162 000 Euro Preisgeld gewann. Das Pedigree stimmt also – doch die züchterische Exklusivität trifft auch auf Romanellis sechs Buddenbrock-Gegner zu. Vor allem auf den bayrischen Hengst Dream Magic BE, über den sein Sulkyfahrer Josef Franzl sagt: „Er ist das beste Pferd, das ich jemals trainiert habe.“

Ob es Romanelli gelingt, den hohen Favoriten zu schlagen, wird Herbert Köfer erst im Nachhinein erfahren. Denn genau um 18 Uhr, wenn der Buddenbrock-Klassiker als elftes von insgesamt dreizehn Mariendorfer Rennen gestartet wird, steht der rege Grandseigneur schon wieder auf der Theaterbühne.Heiko Lingk

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