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Juan Roman Riquelme bei den Olympischen Spielen 2008 mit der Goldmedaille.

© reuters

Román Riquelme: "Eine besondere 10, die es so nicht mehr geben wird"

„Adios Roman“ - Zum Karriereende huldigt Argentinien dem launisch genialen Spielmacher mit dem traurigen Gesichtsausdruck: Juan Roman Riquelme.

Juan Román Riquelme trug die legendäre Nummer 10 in der argentinischen Fußball-Nationalmannschaft von „El Diegito“. Er prägte die Boca Juniors wie sein großes Idol. Ein zweiter Maradona wurde er aber nicht. Mit 36 Jahren beendete Riquelme nun seinen Karriere. „Ich habe mich entschieden, nicht mehr zu spielen“, sagte er am Sonntag in einem Interview dem Sender ESPN Argentina. „Ein Idol tritt zurück“, schrieb der argentinische Fußballverband. Für die Albiceleste erzielte Riquelme in 51 Einsätzen sieben Tore. Bei seiner einzigen WM-Teilnahme 2006 scheiterte er im Viertelfinale von Berlin an Deutschland mit dem damaligen DFB-Kapitän Michael Ballack.

Riquelme war keiner, wie es Maradonas legitimer Nachfolger Lionel Messi ist. Riquelme war kein Torjäger. Riquelme war ein Vorbereiter, ein Spielmacher. Einer, der aus dem Stand den entscheidenden Pass spielen konnte. „Eine besondere 10, die es so nicht mehr geben wird“, schrieb die argentinische Zeitung „La Nacion“ am Montag. „Riquelme hat den Fußball verstanden wie kaum ein anderer“, huldigte die Sportzeitung „Olé“ dem begnadeten Techniker mit dem traurigen Gesichtsausdruck.

Riquelme gewann mit den Boca Juniors dreimal (2000, 2001 und 2007) die Copa Libertadores - Südamerikas Champions League. Er wurde mit dem Hauptstadtclub 2000 Weltpokalsieger, ein Jahr später wurde er zum Fußballer des Jahres in Südamerika gewählt. „Eines der größten Idole in der Geschichte Bocas“, schrieb der Verein nach Riquelmes Bekanntgabe. Nur der ganz große Erfolg mit der Nationalmannschaft, wie ihn Maradona 1986 mit dem WM-Titel gefeiert hatte, blieb aus für Riquelme.

Im Jahr vor der WM 2010 in Südafrika erklärte er seinen Rücktritt - als Maradona sich als Nationalcoach versuchte. Man habe nicht dieselben Grundsätze und könne nicht zusammenarbeiten, erklärte Riuelme damals. Schon 2006 nach der WM war Riquelme schon einmal aus familiären Gründen (seine Mutter war krank) aus der Nationalmannschaft zurückgetreten.

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Der U 20-Weltmeister von 1997 feierte am 10. November 1996 sein Debüt in der argentinischen Liga für Boca. Auch dort trug er die berühmte 10 von Diego Armando Maradona. 2002 wechselte Riquelme zum FC Barcelona, nach nur einer Saison zog er zum weniger klangvollen und ruhmreichen FC Villarreal. 2008 kehrte er wieder zu Boca zurück, im selben Jahr wurde er Olympiasieger mit Argentinien. Damals stürmte nach dem Schlusspfiff auch Maradona auf den Platz. „Für mich ist Maradona einzigartig“, betonte Riquelme nun: „Er ist der Größte in der Geschichte.“ Riquelme selbst wird aber ebenfalls als einer der Großen des argentinischen Fußballs in Erinnerung bleiben.

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