zum Hauptinhalt

Sport: Ronaldos Rivale

Fußball-Superstar Ronaldo hätte sich wohl kaum träumen lassen, dass ihm Alvaro Recoba beim Titelaspiranten Inter Mailand den Rang abgelaufen würde. Aber seit der Brasilianer an einer neuerlichen Verletzung laboriert, ist das geschehen.

Fußball-Superstar Ronaldo hätte sich wohl kaum träumen lassen, dass ihm Alvaro Recoba beim Titelaspiranten Inter Mailand den Rang abgelaufen würde. Aber seit der Brasilianer an einer neuerlichen Verletzung laboriert, ist das geschehen. Zuletzt, bei Inters 3:1-Sieg über den AS Rom im ausverkauften Meazza-Stadion, lieferte der Mann aus Uruguay, der mit einer geschätzten Jahresgage von 8,5 Millionen Euro Topverdiener unter den Profi-Kickern ist, erneut eine Weltklasseleistung. Zwei Treffer erzielte Recoba selbst (12. und 71. Minute), den dritten durch Christian Vieri bereitete er vor, nachdem zuvor Francesco Totti den 1:2-Anschlusstreffer für Rom erzielt hatte. "Zauberhafte Kunststücke" titelte daraufhin die "Gazzetta dello Sport".

"Ich widme die beiden Treffer mir selbst", sagte Recoba nach dem Spiel, das dem Mailänder Traditionsklub die alleinige Tabellenführung in der Serie A einbrachte. Und Recoba fügte sofort hinzu: "Mich interessiert nur die Meisterschaft. Es ist zu lange her, dass Inter einen Titel gewonnen hat." Durch Recobas und Vieris Treffer sowie die Glanzparaden von Torhüter Francesco Toldo könnte es am Ende klappen, wie auch der argentinische Inter-Trainer Hector Cuper meinte. Jetzt ist die Ausgangsposition günstig, denn der AS Rom und Juventus Turin haben sechs Spieltage vor Saisonschluss einen Abstand von drei bzw. vier Punkten.

Zunächst ist damit auch vergessen, dass Recoba, der vor allem durch seinen phänomenalen Linksfuß berühmt geworden ist, seit Dezember 2000 eine wahre Odyssee zu überstehen hatte. Erst handelte der Südamerikaner eine Vertragsverlängerung mit märchenhaften Konditionen aus. Dann flog auf, dass sein italienischer Pass, mit dem er als EU-Ausländer spielte, gefälscht war. Was folgte, war eine monatelange Verbandssperre und ein dauerhafter Streit mit den Inter-Anhängern. Obendrein zog er sich eine langwierige Verletzung zu.

Ein Clinch mit der Vereinsführung sowie mit Trainer Cuper droht nunmehr Ronaldo. Nach Meinung Cupers ist der Brasilianer derzeit nicht einmal in der Lage, einige Minuten zu spielen. Deshalb mußte er gegen AS Rom auf der Tribüne sitzen. Aus der Sicht des brasilianischen Nationaltrainers Scolari ist Ronaldo aber längst wieder fit, was er mit der Einladung für das Freundschaftsspiel gegen Jugoslawien am Mittwoch unterstrich. Im selben Atemzug warfen die Brasilianer der medizinischen Abteilung von Inter Mailand vor, Fehler bei Ronaldos Rehabilitation gemacht zu haben. Das wollte Inter-Präsident Massimo Moratti jedoch nicht unbeantwortet lassen. "Es wäre besser, dass Ronaldo aufwacht und jene Herren in die Schranken weist. Denn wenn wir das machen, könnten unangenehme Dinge publik werden", sagte er warnend.

Vincenzo Delle Donne

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false