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Ronny bleibt. Aber welche Rolle er bei Hertha BSC in Zukunft noch spielen wird, ist fraglich.

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Ronny bleibt bei Hertha BSC: Ein teures Vergnügen

Ronny bleibt bei Hertha BSC, obwohl er nicht ins laufintensive Spiel von Pal Dardai passt. Können sich die Berliner das leisten? Ein Kommentar.

Nicht Saudi-Arabien, nicht Katar, nicht sonst wo im Morgenland – nein, Ronny bleibt. Bei uns im Abendland. Na dann gute Nacht, Hertha BSC, werden einige sagen. Was machen wir mit dem im Spiel einbeinigen Brasilianer? Dessen linkes aber so gut wie zwei sein können. Ronnys linker Fuß vermengt Kunst mit Gewalt. Eine teuflische Mischung. Das Dumme ist nur, dass er nicht laufen will. Doch gerade auf dem Laufen fußt das neue System Pal Dardais.

Der nimmt sich jetzt in die Verantwortung. Er will Ronny hinkriegen, so wie er eben noch die ganze Hertha-Mannschaft umgekrempelt hat. Und das mit hoffnungsvoller Aussicht. Bei Dardai muss Ronny beißen, sich quälen, sich fokussieren und auch gedanklich zu den anderen aufschließen, die längst nicht so viel Genie in den Beinen haben, aber willig sind und verstehen, was passiert.

Ronny kann so wunderschöne Pässe spielen und wuchtige Freistöße schießen, das fehlt der neuen, forschen Hertha noch. Aber sie müsste dafür Ronny in Kauf nehmen. Kann sich die funktionierende Gruppe das leisten? Und kann Dardai es sich leisten, sein Leistungsprinzip hier zu modifizieren, mit dem er guten Zug in die Mannschaft gebracht hat?

Ronny ginge nur als Zehner. Nah genug zum Tor, um selbst abzuschließen, aber auch in der Lage, den klugen, finalen Pass auf die Stürmer zu spielen. Dardai wird ihn antreiben, jeden Tag. Sonst bliebe Ronny nur noch die Rolle als Pausenattraktion, die Bälle aus dem Mittelkreis übers Stadiondach durch die Olympischen Ringe schießt. Er könnte es schaffen. Zugegeben, ein teures Vergnügen.

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