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© AFP

Rosberg kommt: Mercedes wird deutsch

Formel-1-Pilot Nico Rosberg fährt 2010 im Silberpfeil, Nick Heidfeld bleibt erster Kandidat aufs zweite Cockpit.

Berlin - Nico Rosberg hat jetzt endlich Ruhe. Er muss nicht mehr dementieren, was ohnehin alle geahnt haben. Sein neues Team in der Formel 1 hat es nun offiziell gemacht: Der Deutsche wird in der Saison 2010 für Mercedes GP fahren – und ist damit der erste Deutsche in einem Mercedes-Silberpfeil seit 55 Jahren. „Das ist natürlich schon etwas ganz Besonderes“, sagte Rosberg, „ich bin wirklich sehr stolz darauf, Teil dieses Teams zu sein. Wenn ich die freie Auswahl zwischen allen Formel-1-Teams gehabt hätte, dann hätte ich mich für Mercedes GP entschieden. Das ist mein absolutes Traumteam.“

Sein Ziel ist nach vier Jahren in der Formel 1 eindeutig definiert: „Ich möchte ein Auto, mit dem ich Rennen gewinnen kann.“ Das sollte im amtierenden Weltmeisterteam, das von Mercedes übernommen wurde, möglich sein. „Mein Ziel ist es, in der kommenden Saison mindestens ein paar Siege herauszufahren, darüber hinaus müssen wir dann mal weiter sehen.“ Am Mittwoch wird der Wiesbadener zum ersten Mal ins Werk nach Brackley kommen: „Ich will so schnell wie möglich alle Leute kennenlernen, mich ins Team integrieren und anfangen, mit den Ingenieuren schon für nächstes Jahr zu arbeiten. Ich freue mich schon sehr auf die Arbeit mit dem Team um Ross Brawn.“ Die Freude beruht auf Gegenseitigkeit. „Nico ist ein großes Talent, und mit vier Jahren Erfahrung in der Formel 1 ist er in der Lage, gleich von Anfang an einen wertvollen Beitrag für unser Team zu leisten“, sagt Brawn. Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug kennt Rosberg bereits aus der Vergangenheit, aus gemeinsamen Kartzeiten mit Lewis Hamilton zum Beispiel. Haug war schon früh klar, „dass Nico als Rennfahrer seinen Weg gehen würde. Nico ist positiv ehrgeizig, wir sind positiv ehrgeizig, er vereint Jugend und Erfahrung in einem. Gemeinsam wollen wir viel erreichen.“

Zur Frage des zweiten Fahrers von Mercedes GP will Haug sich weiterhin nicht äußern. Brawn stellte allerdings in Zeitungsinterviews klar, dass die Gerüchte um ein Comeback von Michael Schumacher reine Spekulationen seien. „Da träumen sich ein paar Leute was zusammen.“ Schumacher habe ihm persönlich gesagt, dass er zwar Interesse gehabt hätte, bei Ferrari kurzfristig für den verletzten Felipe Massa einzuspringen, „nicht aber an einem langfristigen Comeback.“ Norbert Haug betont immer wieder, so lange keine Entscheidung über das zweite Cockpit gefallen sei, müsse man mit den Spekulationen eben leben. Warum er die nicht mit einem endgültigen „Schumacher ist kein Thema“ beende? „Ach, Sie wissen doch, dass man in der Formel 1 niemals 100-prozentig nein zu nichts sagen soll.“ Vor allem wohl dann nicht, wenn das Thema für eine Menge positive PR gut ist.

Das Warten geht also weiter – vor allem für Nick Heidfeld, der weiterhin erster Kandidat für den zweiten Platz ist, nachdem sich Kimi Räikkönen endgültig für eine Auszeit entschieden hat. Aber auch wenn Haug immer wieder betont, es gebe keinen Zeitdruck, wäre es aus praktischen Gründen sinnvoll, den zweiten Fahrer vor Weihnachten zu kennen. Ende November kehrt Ross Brawn aus dem Urlaub zurück – möglich, dass sich dann etwas bewegt …

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