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Sport: Rostock: arm, aber optimistisch

Rostock - 35 Jahre ist er alt. Die Haare auf dem Kopf sind weniger geworden, die Zipperlein haben zugenommen.

Rostock - 35 Jahre ist er alt. Die Haare auf dem Kopf sind weniger geworden, die Zipperlein haben zugenommen. Dennoch zählt Stefan Beinlich in seiner womöglich letzten Bundesligasaison zu den Hoffnungsträgern bei Hansa Rostock. „Er ist eine feste Größe“, sagt Frank Pagelsdorf. Aus dem Mund des in Personalangelegenheiten für gewöhnlich zurückhaltenden Trainers klingt das fast wie eine Stammplatzgarantie. Pagelsdorf und Beinlich verbindet freilich viel. Bereits 1995 zählten beide zu den Protagonisten von Hansas Bundesligaaufstieg.

Dass Pagelsdorf jedoch auch 2007 auf den erfahrenen Mittelfeldspieler setzt, liegt nicht nur an der gemeinsamen Vergangenheit und Beinlichs unumstrittener spielerischer Klasse. Es ist zugleich eine Folge des Mangels. Geld, um namhafte Spieler zu verpflichten, fehlt Hansa Rostock. Gerade einmal 500 000 Euro hat der Verein bislang in die Mannschaft für die neue Saison investiert. Heath Pearce, Orestes oder aber Addy-Waku Menga heißen die unprominenten Neuverpflichtungen. „Wir haben von allen Bundesligavereinen die schlechtesten wirtschaftlichen Voraussetzungen“, gibt Pagelsdorf zu, sagt aber auch: „Aus unseren begrenzten Möglichkeiten haben wir das Beste gemacht. Deshalb gehe ich optimistisch in die neue Saison.“

Jetzt wird es jedoch auch für Pagelsdorf ernst, der seit seiner Rückkehr zu Hansa im August 2005 keinen Zweifel an seinen Machtansprüchen über die Rolle des ersten Übungsleiters hinaus ließ. Selbst der an der Küste hofierte Trainer wird aber am Erfolg gemessen. Warum er dabei auf Stefan Beinlich setzt, zeigte sich beim 8:0-Sieg in der ersten Pokalrunde bei Oberligist Hasborn-Dautweiler. Der Kapitän gab anschließend die Marschroute vor: „Jetzt wollen wir zum Finale nach Berlin.“ Auch vor dem schweren Punktspielauftakt heute beim FC Bayern sagt der Routinier: „Wir fahren nicht nach München, um zu verlieren.“ Gesundes Selbstbewusstsein hat noch niemandem geschadet. Auch nicht einem klammen Bundesliga-Aufsteiger. Kerstin Hebeler

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