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Sport: Ruder-WM: Leichtgewichte machen es den Schweren nach

Die deutschen Spitzenruderer scheinen für den Kampf um Gold, Silber und Bronze gerüstet zu sein. Einen Tag vor dem Final-Wochenende bei der WM auf dem Rotsee wahrten drei weitere Teams die Chance auf Medaillen.

Die deutschen Spitzenruderer scheinen für den Kampf um Gold, Silber und Bronze gerüstet zu sein. Einen Tag vor dem Final-Wochenende bei der WM auf dem Rotsee wahrten drei weitere Teams die Chance auf Medaillen. Nachdem sich bereits acht Boote für die 14 Finals in den olympischen Wettkampfklassen qualifizieren konnten, glückte am Freitag beiden leichten Doppelzweiern und dem Männer-Doppelvierer der Einzug in den Endlauf. Noch in Sydney hatten sich die Deutschen mit neun Finalplätzen begnügen müssen. "Das ist eine zufrieden stellende Bilanz. Insbesondere in den Problembereichen ist ein deutlicher Aufwärtstrend erkennbar", sagte Sportdirektor Michael Müller vom Deutschen Ruderverband.

Vor allem der famose Auftritt der leichten Doppelzweier machte die unerwartete Schlappe von Marcel Hacker im Männer-Einer vergessen. Hacker zog am Freitag nach einer medizinischen Untersuchung seine Meldung für den B-Endlauf zurück. Er klagte über Schulterprobleme. Das Frauen-Duo Janet Radünzel/Claudia Blasberg (Rendsburg/Dresden) hingegen kam in neuer Rotsee-Rekordzeit vor Olympiasieger Rumänien ins Ziel. Das Männer-Team mit Ingo Euler (Mainz) und Manuel Brehmer (Berlin) hielt das Boot aus Italien auf Distanz. Nicht minder souverän trat der Männer-Doppelvierer auf: Die Crew um Schlagmann Andreas Hajek (Halle/Saale) verwies Polen und Italien auf die Plätze. Nur der leichte Vierer ohne Steuermann verfehlte mit einem sechsten Platz sein Ziel.

Heute beginnen auf der traditionsreichen Regattastrecke die Finals. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass der DRV sein Ergebnis von Sydney (2 Gold, 1 Silber, 3 Bronze) übertreffen kann. Vor allem dem Doppelzweier und Doppelvierer der Frauen sowie dem leichten Frauen-Doppelzweier werden beste Siegchancen eingeräumt. Von größtem Interesse ist das Achter-Rennen am Sonntag: Nach seinem Sieg im Vorlauf gilt das deutsche Paradeboot im Kampf gegen Rumänien, USA, Großbritannien, Kroatien und Kanada als Geheimfavorit.

Nicht nur aus sportlicher Sicht zog Fisa-Präsident Denis Oswald (Schweiz) am sechsten WM-Tag ein positives Fazit. Die bei den Ruderern erstmalig und unangekündigt durchgeführten Epo-Tests erbrachten keine Hinweise auf verbotene leistungssteigernde Substanzen. "Ich bin stolz, mitteilen zu dürfen, dass keiner der zahlreichen Tests im Lausanner Doping-Labor positiv verlief", sagte Oswald. Angaben über die genaue Zahl der im Vorfeld der WM durchgeführten Urin- und Bluttests machte er jedoch nicht.

Heftige Kritik übte Oswald an der Entscheidung, den Sitz der Welt-Dopingagentur (Wada) an Montreal zu vergeben. "Das ist ein Rückschritt im Kampf gegen Doping", klagte das IOC-Exekutivmitglied. Nach seiner Meinung hätte die Wada ihren Sitz "aus strategischen Gründen" in Europa haben müssen, "wo die meisten Hauptpartner im Kampf gegen Doping beheimatet sind". Auch Lausanne als bis jetzt vorläufiger Sitz hatte sich um den Zuschlag bemüht, allerdings den Kürzeren gezogen.

"Das ist eine Entscheidung von Politikern, die keine Ahnung von Sport haben", sagte Oswald, der auch den Vorsitz der Vereinigung der Sommersportverbände mit olympischen Sportarten anführt. Die olympischen Verbände hatten sich geschlossen für Lausanne als WADA-Sitz ausgesprochen.

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